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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0507

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Pali

493

dialektische Verschiedenheit führt Konow das Wort an, das in dem
Datum der Wardak-Inschrift -sum 2Ü2Ü7Ü7
70 4 7 yud^yewu erscheint. Konow sagt mit Recht, daß gf%47ya in
dieser Formel nur die Bedeutung 'Zeit', 'Zeitpunkt' haben könne. Bedenken
aber kann ich nicht unterdrücken, wenn er weiter für ein sakisches
Wort erklärt und es mit zusammenbringt, das in den Urkunden in
der iranischen Sprache in der Formel hinter dem eigentlichen
Datum erscheint. Konow sieht es als sicher an, daß das & von Odda auf
altes v zurückgehe und daß dieses v in zu y geworden sei, wie in
mehreren persischen Dialekten ^ zu g werde. Man kann dem zunächst
entgegenhalten, daß der Ursprung des & von &üda keineswegs sicher ist;
Leumann, Zur nordar. Spr., S. 33f., führt Oäda auf urarisch
zurück, was allerdings auch nicht einwandfrei ist. Es steht weiter aber
auch keineswegs fest, daß ya&ya ein sakisches Wort ist, und ich möchte
sogar bezweifeln, daß es überhaupt ein Fremdwort ist. Für den Begriff
'Zeit' oder 'Zeitpunkt' standen im Indischen Ausdrücke genug zur Ver-
fügung; warum sollte hier ein Fremdwort gewählt sein, das überdies mit
einem indischen Suffix erweitert sein müßte ? Ich möchte es vorläufig
immer noch als wahrscheinlicher ansehen, daß yudfyewa. ungenaue Schrei-
bung für ist und das Wort auf sk. yAoUM zurückgeht,
das ein Synonym von ist und den Zeitraum von 6 oder 24
Minuten bezeichnet. Imewu würde dann mit den in den Kha-
rosthi- und Brähml-Inschriften dieser Zeit häufigen Ausdrücken Me dwu-
MU cAwmwwM, T^Mwe zu vergleichen und etwa 'in dieser
Stunde' zu übersetzen sein.
Ich kann nach alledem das Bestehen dialektischer Verschiedenheit
zwischen dem Sakischen und der iranischen Sprache von Khotan bis jetzt
nicht als gesichert ansehen; es scheint mir im Gegenteil, als ob sich die
Beweise dafür, daß die Khotan-Sprache in der Tat das Sakische ist, mehr
und mehr verdichteten. Wer es vorzieht, jene Sprache nach dem Lande,
in dem sie uns entgegentritt, als Khotanesisch oder Altkhotanisch zu be-
zeichnen, begeht gewiß keinen Fehler; er darf sich aber nicht verhehlen,
daß damit die Frage, welchem Volke sie zugehört, nicht gelöst ist.

Pali
ImMahävänija-Jätaka (493) wird erzählt, daß ein wunderbarer Nigro-
dhabaum gewissen Kaufleuten außer Gold und Edelsteinen und anderen
Kostbarkeiten auch co. 7w%&%7e spendete
(G. 14). Der Kommentar bemerkt zu den letzten Worten -MddM/ü
cüfA?'. Morris, JPTS. 1889, 202f. erschloß für
die Bedeutung 'nördlich' und wollte die Wörter mit sk. -Mdüc^/u-,
zusammenbringen, ohne die Ableitung im einzelnen begründen zu können.
 
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