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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0325
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319

Lampe auslege und daß er ferner den Mönchen am Jahres-Gedenktag des vorerwähn-
ten Werzo weitere 30 Batzen ausfolge.
Hildebert schenkte einen Weinberg, von dem seine Gattin zu ihrer Lebenszeit (für die
Nutzung) 6 Pfennig zinst. Nach ihrem Tode geht er in das Verfügungsrecht der Brü-
der (Mönche) über.

Gerung, welcher Kustos unserer Kirche war*, schenkte einen Weinberg zugunsten des
Armariums (Bibliothek, Archiv, Schreibstube). Aus dem Ertrag des Weinberges sollen
am Fest des Hl. Remigius (1. Oktober) seinen Erben 2 Pfennig gezinst und den Mön-
chen 2 Eimer Wein ausgefolgt werden, und zwar der eine an der Vigil vor Weihnach-
ten, der andere am Fest des Hl. Georg (23. April).

URKUNDE 3822
Das sind die Gaben der Gläubigen in Weinheim

Sigehart, der Abt (von Lorsch, 1167—1198), gab uns einen am Marktplatz von Winen-
heim (Weinheim) gelegenen Hof, zwei Weinberge, Wies- und Ackerland und die zu-
gehörigen Zehnten. Bestimmungsgemäß sollen aus den Erträgen einerseits die Mönche
für die Jahrtagfeier der Weihe der Nikolaus-Kapelle einen Zuschuß und andererseits
der Bertholt Suende (aus Weinheim) am Martinstag (11. November) einen Zinsbetrag
von 5 Pfennig erhalten.

Burchart, der Mundschenk, gab uns einen Weinberg in Winnenheim (Weinheim).

Cunrat der Reiche schenkte für sich und seinen Sohn Cunrat einen Weinberg in Furste
(im Forst? — am Forstweg?) in Weinheim.

Bertholt übergab einen Weinberg im gleichen Dorf an dem nach Hege (Wüstung s. Wein-
heim) führenden Weg, und seine Gemahlin Frowecha einen silbernen Kelch.

Hartlib schenkte einen Weinberg im gleichen Dorf.

Herbort der Schwarze gab einen Weinberg in Weinheim.

Heinrich, genannt Friho, gab einen Weinberg im gleichen Dorf.

Gerhart von Scowenburc (Schauenburg, Burgruine über Dossenheim n. Heidelberg; Gerh.
v. Sch. erwähnt zwischen 1148 und 1168) gab uns ein ganzes und ein halbes Weingut
in Nehestenbach (Nächstenbach sö. Hemsbach). Aus dem Ertrag gebührt der Dorf-
meierei ein halber Malter Käse für den Bedarf der Brüder (Mönche). Er (Gerhart)
schenkte (uns) überdies noch alles, was er an Feldern und Wäldern besaß.

Heinrich Frio (der Freie?) stiftete zum Seelenheil seiner Ehefrau 2 Joch Ackerland.

URKUNDE 3823

Stiftungen in Leutershausen, Straßenheim und Wallstadt

In Lutreshusen (Leutershausen s. Weinheim a. d. Bergstr.). Der Priester Marquart in Lorsa
(Lorsch) gab einen Weinberg in Lutereshusen (Leutershausen), im Ortsteil Wibestal
(Waidal am Waidberg?) und einen Hof.

::" Der vermutlich aus Hemsbach stammende Möndi und Kustos Gerung wird auch im Testa-
ment von Fürstabt Heinrich (1151—1167) bedacht. Nach Vermerk 164 (Band I) erbt der Kustos
zwanzig Schilling für Beleuchtungszwecke. Der Mönch Gerung erscheint auch in der Urkunde Nr.
160 aus dem Jahr 1168, und in einer fremden Urkunde des Abtes Sigehart aus dem Jahre 1173
(Guden, Sylloge I Nr. 11) finden wir den Kustos Gerung. Unser Mönch und Kustos Gerung könnte
— nach Glöckner — vielleicht der Verfasser des Lorscher Chronicon sein.
 
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