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Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0329

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SECHZEHNTES KAPITEL.
Die Darstellungen, welche den Glauben an die Auferstehung ausdrücken.

Bei der Besprechung der neutestamentlichen Wunderthaten haben wir Stellen an-
geführt, in denen der Glaube an die Gottheit Christi in einem innigen Zusammenhange
mit dem Glauben an die künftige Auferstehung erscheint.1 Die Auferstehung der
Todten ist die erste Voraussetzung des jenseitigen Lebens: «Wenn es keine Aufer-
stehung der Todten gibt », schreibt der hl. Paulus, « so ist auch Christus nicht aufer-
standen. Ist aber Christus nicht auferstanden, so folgt, dass unsere Predigt vergeb-
lich ist, vergeblich auch unser Glaube». ■ Daher nennt Polykarp denjenigen, welcher
die i\uferstehung und das Gericht läugnet, den « Erstgeborenen Satans».-3 Und Ter-
tullian fasst die Lehre von der Auferstehung in die schönen Worte: « Fiducia Chris-
tianorum resurrectio mortuorum», «die Auferstehung der Todten ist die Glaubens-
zuversicht der Christen », zusammen. 4 Seitdem der Heiland die glorreiche Auferstehung
der Leiber als die vornehmste Frucht der Eucharistie bezeichnet hatte, waren den
kirchlichen Schriftstellern Eucharistie und Auferstehung zum ewigen Leben zwei
unzertrennliche Begriffe: wenn von jener die Rede ist, wird auch auf diese in irgend
einer Weise angespielt. So lesen wir in der Didache, wo die himmlische Speise der.
gewöhnlichen Nahrung gegenübergestellt wird: « Du, allmächtiger Herr, gabst den
Menschen Speise und Trank zum Genüsse ..., uns aber hast du durch deinen Sohn
geistige Speise und Trank, und das ewige Leben verliehen».5 Ähnlich bringt
auch der hl. Ignatius von Antiochien beide Begriffe in unmittelbaren Zusammenhang:
«Diejenigen, welche dem Geschenke Gottes (Eucharistie) widersprechen, gehen in
ihrem Zwist zu Grunde. Es wäre ihnen aber heilsam, die Agape zu feiern, damit

' Vgl. oben S. 215. Gelehrten geläufige Beziehung der citirten Worte

* 1 Kor., 15, 13 f. auf die Eucharistie wurde neuestens von Ladeuze,

' Ep. ad Philipp., 7, 1 ed. Funk 274. L'eicc/iaristie et les repas communs desfidelis dans la

4 De resurrectione carnis, 1 (Anfang). Didac/u' (Reime de /' Orient chrttUn 1902 S. 345 ff.)

5 Doctrina apost., 10 ed. Funk 162. Die bei den in Abrede gestellt.
 
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