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Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0410

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NEUNZEHNTES KAPITEL.

Die Darstellungen des Gerichtes

Dem Leben jenseits des Grabes geht das Gericht, in welchem über das Schick-
sal der Seele entschieden wird, voraus: «Es ist dem Menschen bestimmt, einmal
zu sterben, darnach aber kommt das Gericht». So der hl. Paulus im Briefe an
die Hebräer (9, 27). Im zweiten Briefe an die Korinthier (5, 10) sagt derselbe
Apostel, dass «wir alle vor dem Richterstuhle Christi erscheinen müssen»; der
hl. Johannes (5, 22) endlich erklärt, dass «der Vater Niemand richtet, sondern das
ganze Gericht dem Sohne übergeben hat». Christus ist also der Richter der Ver-
storbenen.

Diealten Grabinschriften enthalten öfters direkte Anspielungen auf das Gericht; ei-
nige erwähnen es ausdrücklich. Letztere gehören jedoch sämmtlich dem 4. oder dem
5 Jahrhundert an. Eine gallische lautet:

HIC DALMATA CR
LSTI MORTE REDEM
TVS QVIISCET IN PA
CE ET DIEiM FVTVRI
IVDICII INTERCEDE
NTEBVS SANCTIS L
LETVS1 SPECHT.'

« Dalmata, durch den Kreuzestod Christi erlöst, ruht hier in Frieden, und erwartet freudig, im
Vertrauen auf die Fürsprache der Heiligen, den Tag des künftigen Gerichtes ».

1 Eine ahnliche Wendung gebraucht Damasus a Le Blant, hiscriptions chretie?i?ies de la Gaule,

in seiner Inschrift auf den hl. Eusebius; pertulit exi- II, S. 198: Hie Dalmata, Christi morte redemptus,

lium domino sub iudice laetus (De Rossi, R.S., 11, quiescit in pace et diem futuri iudicii, intercedenti-

Taf. III, 1, und IV). bus sanetis, laetus expeetat.
 
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