der Ausstellung (Saal 6), die im übrigen nur Gemälde
und Bildwerke aus dem Schlosse zeigt.
3. Das Neue Palais.
Die letzte Schöpfung Friedrichs II., nach dem Sieben-
jährigen Kriege auf Grund älterer Entwürfe 1763—69 von
Büring und Manger, schließlich unter Mitwirkung Gon-
tards erbaut. Der breitgelagerte Hauptbau bildet mit
seiner geschlossenen Gartenfront den Abschluß der großen
Hauptallee des Parks von Sanssouci und öffnet sich an
der Rückseite zu einem geräumigen Ehrenhof; hier wird
der Blick vom Schloß in die Landschaft durch die groß-
artige Scenerie der Communs abgefangen. Durch englische
Vorbilder beeinflußt, im ganzen ohne hervorragende archi-
tektonische Qualität, wirkt dieser Bau durch souveräne
Größe und gewinnt durch den Reichtum der plastischen
Dekoration wie durch die lebhafte Farbigkeit der Fassaden
festliches Gepräge, wenn auch die mittlere reichlich nüch-
terne Kuppel nicht zu beherrschender Wirkung gelangt;
das Schloß war als „Fanfaronnade“ nach dem Siege gedacht,
um Europa noch einmal staunen zu machen (Gemälde im
Saal 10). Der König hat diesen Bau, dem im Grunde ein
persönlicher Charakter fehlt, nicht als Residenz für sich,
sondern als fürstliches Quartier für seine Gäste errichten
lassen. Dementsprechend enthält das Innere neben seinen
eigenen im südlichen Flügel gelegenen Räumen, in denen
er aber nur wenige Wochen während des Hochsommers
zubrachte, eine Reihe von geschlossenen Wohnungen und
die prunkvollen Festräume, von denen das Theater am
besten gelungen ist. Die Dekoration, großenteils von den
beiden Hoppenhaupt entworfen und ziemlich eilig von
Kunsthandwerkern wie Merck, Schwizer, Pedrozzi, Kambly
und anderen ausgeführt, entbehrt bei erheblichem Auf-
wande doch der frischen und lebendigen Feinheit, die
Friedrichs ältere Bauten charakterisiert, artet zum Teil
sogar in eine fast groteske Überfülle aus, die das Ende des
Rokokostiles und das Schwinden seiner künstlerischen
10
und Bildwerke aus dem Schlosse zeigt.
3. Das Neue Palais.
Die letzte Schöpfung Friedrichs II., nach dem Sieben-
jährigen Kriege auf Grund älterer Entwürfe 1763—69 von
Büring und Manger, schließlich unter Mitwirkung Gon-
tards erbaut. Der breitgelagerte Hauptbau bildet mit
seiner geschlossenen Gartenfront den Abschluß der großen
Hauptallee des Parks von Sanssouci und öffnet sich an
der Rückseite zu einem geräumigen Ehrenhof; hier wird
der Blick vom Schloß in die Landschaft durch die groß-
artige Scenerie der Communs abgefangen. Durch englische
Vorbilder beeinflußt, im ganzen ohne hervorragende archi-
tektonische Qualität, wirkt dieser Bau durch souveräne
Größe und gewinnt durch den Reichtum der plastischen
Dekoration wie durch die lebhafte Farbigkeit der Fassaden
festliches Gepräge, wenn auch die mittlere reichlich nüch-
terne Kuppel nicht zu beherrschender Wirkung gelangt;
das Schloß war als „Fanfaronnade“ nach dem Siege gedacht,
um Europa noch einmal staunen zu machen (Gemälde im
Saal 10). Der König hat diesen Bau, dem im Grunde ein
persönlicher Charakter fehlt, nicht als Residenz für sich,
sondern als fürstliches Quartier für seine Gäste errichten
lassen. Dementsprechend enthält das Innere neben seinen
eigenen im südlichen Flügel gelegenen Räumen, in denen
er aber nur wenige Wochen während des Hochsommers
zubrachte, eine Reihe von geschlossenen Wohnungen und
die prunkvollen Festräume, von denen das Theater am
besten gelungen ist. Die Dekoration, großenteils von den
beiden Hoppenhaupt entworfen und ziemlich eilig von
Kunsthandwerkern wie Merck, Schwizer, Pedrozzi, Kambly
und anderen ausgeführt, entbehrt bei erheblichem Auf-
wande doch der frischen und lebendigen Feinheit, die
Friedrichs ältere Bauten charakterisiert, artet zum Teil
sogar in eine fast groteske Überfülle aus, die das Ende des
Rokokostiles und das Schwinden seiner künstlerischen
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