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71. „Tag für Denkmalpflege“
Abh.5: Entwicklung der Tätig-
keiten der Archeologische
Monumentenwacht Nederland
in den ersten zehn Jahren ihrer
Existenz.
die Archeologische Monumentenwacht wahrscheinlich
noch langfristiger zu kämpfen und dies bremst auch den
Ausbau ihrer Tätigkeiten.
Bei Baudenkmalen stellte sich immer das Problem,
dass eine Restaurierung steuerlich begünstigt wurde,
nicht aber die normale, jährliche Pflege. Eine Gesetzes-
änderung ermöglicht es nun, dass die steuerpflichtigen
Eigentümer nicht nur für Restaurierung, sondern auch
für Pflege die benötigte Summe zu niedrigen Zinsen
leihen können. Als Bank tritt der so genannte Nationaal
Restauratie Fonds auf, der wiederum angesiedelt ist
beim Rijksdienst voor de Monumentenzorg. Für Stif-
tungen, auch wenn sie von Steuerzahlungen befreit sind,
gelten vergleichbare Subventionen. Unterstützungs-
maßnahmen für Pflege und Restaurierung, jetzt noch
getrennt zu beantragen, will man künftig miteinander
verknüpfen. Man geht dabei davon aus, dass ein Objekt,
dessen Pflege gut organisiert ist, keiner eingreifenden
Restaurierung mehr bedarf.
Es geht der Monumentenwacht Nederland gut. Ihre
wichtige und ergänzende Rolle im Denkmalgefüge bzw.
Denkmalschutz wird von keiner Seite bestritten. Das
Modell ist wirksam und auch finanziell gesund, wenigs-
tens an den niederländischen Verhältnissen gemessen.
Die eingangs gestellte Frage lautete aber, ob die
Monumentenwacht ein Modell ist für das Ehrenamt in
der Denkmalpflege. Die Antwort ist: Ja, die ergänzende
Aufgabe zum Rijksdienst ist evident. Nötig ist aber stets
ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von den staat-
lichen Einrichtungen, vielleicht hin und wieder sogar
eine korrigierende Rolle. Zugleich sollte man so dicht
wie möglich der Praxis verbunden bleiben.
Die Archeologische Monumentenwacht Nederland
muss noch einen langen Weg gehen: schmale Basis,
geringes Wachstum. Die bisherige Arbeit weiß man zu
würdigen, aber die Zahl der obertägigen Denkmale ist
beschränkt und die im Boden verborgenen Fundstellen
sind nicht sichtbar. Kostendeckend zu arbeiten wird
nicht gerade einfach sein. Instandhaltende Arbeiten oder
kosmetische Ausbesserungen, etwa bei beschädigten
Grabhügeln, werden irgendwann einmal alle durch-
geführt sein; und größere Eingriffe, wie beispielsweise
bei Großsteingräbem, sind kompliziert und sollten Spe-
zialisten vorbehalten bleiben. Bei der heutigen geringen
personellen Ausstattung ist auch die finanzielle Position
schwach. Deutlich ist aber, dass eine Unterstützung
seitens des Ministeriums unumgänglich ist, um die Posi-
tion der Archeologische Monumentenwacht auch für die
Zukunft zu sichern. Eine Erweiterung der Aufgabe, etwa
im Bereich der historischen Landeskunde, wird ange-
strebt und verträgt sich auch mit der jüngsten Auf-
fassung über Landschaftsentwicklung, welche Konser-
vierung und schonende Entwicklung mit einander in
Einklang bringen will (niederländisch: culturele plano-
logie). Es würde zu weit führen, die aktuellen Ideen an
dieser Stelle darzulegen. Daher in Kürze: Hier, an der
Schnittstelle von Archäologie und historischer Landes-
kunde, liegt die Verbindung von Ehrenamt, bürger-
schaftlichem Engagement und Archäologie der staat-
lichen Denkmalpflege.
71. „Tag für Denkmalpflege“
Abh.5: Entwicklung der Tätig-
keiten der Archeologische
Monumentenwacht Nederland
in den ersten zehn Jahren ihrer
Existenz.
die Archeologische Monumentenwacht wahrscheinlich
noch langfristiger zu kämpfen und dies bremst auch den
Ausbau ihrer Tätigkeiten.
Bei Baudenkmalen stellte sich immer das Problem,
dass eine Restaurierung steuerlich begünstigt wurde,
nicht aber die normale, jährliche Pflege. Eine Gesetzes-
änderung ermöglicht es nun, dass die steuerpflichtigen
Eigentümer nicht nur für Restaurierung, sondern auch
für Pflege die benötigte Summe zu niedrigen Zinsen
leihen können. Als Bank tritt der so genannte Nationaal
Restauratie Fonds auf, der wiederum angesiedelt ist
beim Rijksdienst voor de Monumentenzorg. Für Stif-
tungen, auch wenn sie von Steuerzahlungen befreit sind,
gelten vergleichbare Subventionen. Unterstützungs-
maßnahmen für Pflege und Restaurierung, jetzt noch
getrennt zu beantragen, will man künftig miteinander
verknüpfen. Man geht dabei davon aus, dass ein Objekt,
dessen Pflege gut organisiert ist, keiner eingreifenden
Restaurierung mehr bedarf.
Es geht der Monumentenwacht Nederland gut. Ihre
wichtige und ergänzende Rolle im Denkmalgefüge bzw.
Denkmalschutz wird von keiner Seite bestritten. Das
Modell ist wirksam und auch finanziell gesund, wenigs-
tens an den niederländischen Verhältnissen gemessen.
Die eingangs gestellte Frage lautete aber, ob die
Monumentenwacht ein Modell ist für das Ehrenamt in
der Denkmalpflege. Die Antwort ist: Ja, die ergänzende
Aufgabe zum Rijksdienst ist evident. Nötig ist aber stets
ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von den staat-
lichen Einrichtungen, vielleicht hin und wieder sogar
eine korrigierende Rolle. Zugleich sollte man so dicht
wie möglich der Praxis verbunden bleiben.
Die Archeologische Monumentenwacht Nederland
muss noch einen langen Weg gehen: schmale Basis,
geringes Wachstum. Die bisherige Arbeit weiß man zu
würdigen, aber die Zahl der obertägigen Denkmale ist
beschränkt und die im Boden verborgenen Fundstellen
sind nicht sichtbar. Kostendeckend zu arbeiten wird
nicht gerade einfach sein. Instandhaltende Arbeiten oder
kosmetische Ausbesserungen, etwa bei beschädigten
Grabhügeln, werden irgendwann einmal alle durch-
geführt sein; und größere Eingriffe, wie beispielsweise
bei Großsteingräbem, sind kompliziert und sollten Spe-
zialisten vorbehalten bleiben. Bei der heutigen geringen
personellen Ausstattung ist auch die finanzielle Position
schwach. Deutlich ist aber, dass eine Unterstützung
seitens des Ministeriums unumgänglich ist, um die Posi-
tion der Archeologische Monumentenwacht auch für die
Zukunft zu sichern. Eine Erweiterung der Aufgabe, etwa
im Bereich der historischen Landeskunde, wird ange-
strebt und verträgt sich auch mit der jüngsten Auf-
fassung über Landschaftsentwicklung, welche Konser-
vierung und schonende Entwicklung mit einander in
Einklang bringen will (niederländisch: culturele plano-
logie). Es würde zu weit führen, die aktuellen Ideen an
dieser Stelle darzulegen. Daher in Kürze: Hier, an der
Schnittstelle von Archäologie und historischer Landes-
kunde, liegt die Verbindung von Ehrenamt, bürger-
schaftlichem Engagement und Archäologie der staat-
lichen Denkmalpflege.