Die Erhaltung historischer Gärten als Aufgabe einer Stiftung
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Abb. 5: Schloss Kemnade in
Wijnbergen bei Doetinchem,
Niederlande, Luftbild des
Schlossgebäudes, um 1960.
so that changes that are only effective in the long term
are later difficult to reconstruct. In addition, the existing
substance often does not receive adequate consideration
and appropriate renovation, for example in the case of
hedge cutting or replanting of historical copses. A
stronger scientific evaluation ofthe substance, which is
sometimes in ruinous condition, would be desirable. “
Ich kann Ihnen sagen, dass es jetzt viel besser ist. Wir
haben rund 130 Parkpflegewerke fertig mit vielen guten
Unterlagen. Aber, es bleibt immer ein Problem, dass von
vielen Gärten und Parks keine Pläne, Karten usw. vor-
handen sind. Da bleiben wissenschaftliche Interpreta-
tion und respektvolle Zurückhaltung ungemein wichtig.
Während der letzten Jahre ist ein besonderer Aspekt
mehr und mehr in den Vordergrund getreten, der den-
drologische Reichtum oder mehr spezifisch, die dro-
hende Verarmung der Parks und der Gärten.
In Zusammenarbeit mit Herrn Albert Hoekstra und
Frau Carla Oldenburger hat unsere Stiftung 1998 ein
Gutachten über dieses Problem mit dem erschütternden
Ergebnis publiziert, dass von manchen ursprünglichen
Beständen aus dem späten 18. oder 19. Jahrhundert nur
noch wenige Sorten erhalten sind. Und in unserer
Begeisterung der letzten 20 Jahre haben wir manchmal
daran mitgearbeitet, unwissend selbstverständlich. So
sind vielleicht Sorten, die, wie sich später herausstellte,
einzigartig waren, leider beim Unterhalt verschwunden.
Heutzutage versuchen wir das besser zu machen und
finden es sehr wichtig vor Beginn größerer oder auch
kleinerer Wiederherstellungsarbeiten zunächst eine sehr
ausführliche dendrologische Inventarisation zu erstel-
len. Dass das nicht immer gelingt, ist schade, aber ein
Anfang ist gemacht worden.
Auf diese Weise versuchen wir als Stiftung einen we-
sentlichen Beitrag zur Erhaltung und auch Vitalisierung
dieser kulturellen Erbschaft zu liefern. Wie ich ihnen
geschildert habe, ist es uns, glaube ich, in den Nieder-
landen gelungen, eine intensive Zusammenarbeit auf
drei Pfeilern zu gründen: Besitzer, Behörde und P.H.B.
Diese Zusammenarbeit wird in offenem Vertrauen
und wechselseitigem Respekt geführt. Dass das nicht
selbstverständlich ist, haben wir noch im letzten Jahr
erfahren, als eine belgische Delegation bei uns im
Rahmen eines Kolloquiums auf Besuch war. Sowohl
den Besitzern als den Beamten und Architekten mussten
wir deutlich machen, dass solch eine Zusammenarbeit
der einzige Weg zum Erfolg ist.
Und ich hoffe dann auch sehr, dass es Ihnen hier in
Deutschland gelingen wird, überall wo es möglich ist,
diese Zusammenarbeit ohne Misstrauen zu verwirk-
lichen.
(Dank an Frans und Franzisca Tromp-Soliva, Thalwil,
Schweiz, für Ihre Hilfe bei der Übersetzung.)
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Abb. 5: Schloss Kemnade in
Wijnbergen bei Doetinchem,
Niederlande, Luftbild des
Schlossgebäudes, um 1960.
so that changes that are only effective in the long term
are later difficult to reconstruct. In addition, the existing
substance often does not receive adequate consideration
and appropriate renovation, for example in the case of
hedge cutting or replanting of historical copses. A
stronger scientific evaluation ofthe substance, which is
sometimes in ruinous condition, would be desirable. “
Ich kann Ihnen sagen, dass es jetzt viel besser ist. Wir
haben rund 130 Parkpflegewerke fertig mit vielen guten
Unterlagen. Aber, es bleibt immer ein Problem, dass von
vielen Gärten und Parks keine Pläne, Karten usw. vor-
handen sind. Da bleiben wissenschaftliche Interpreta-
tion und respektvolle Zurückhaltung ungemein wichtig.
Während der letzten Jahre ist ein besonderer Aspekt
mehr und mehr in den Vordergrund getreten, der den-
drologische Reichtum oder mehr spezifisch, die dro-
hende Verarmung der Parks und der Gärten.
In Zusammenarbeit mit Herrn Albert Hoekstra und
Frau Carla Oldenburger hat unsere Stiftung 1998 ein
Gutachten über dieses Problem mit dem erschütternden
Ergebnis publiziert, dass von manchen ursprünglichen
Beständen aus dem späten 18. oder 19. Jahrhundert nur
noch wenige Sorten erhalten sind. Und in unserer
Begeisterung der letzten 20 Jahre haben wir manchmal
daran mitgearbeitet, unwissend selbstverständlich. So
sind vielleicht Sorten, die, wie sich später herausstellte,
einzigartig waren, leider beim Unterhalt verschwunden.
Heutzutage versuchen wir das besser zu machen und
finden es sehr wichtig vor Beginn größerer oder auch
kleinerer Wiederherstellungsarbeiten zunächst eine sehr
ausführliche dendrologische Inventarisation zu erstel-
len. Dass das nicht immer gelingt, ist schade, aber ein
Anfang ist gemacht worden.
Auf diese Weise versuchen wir als Stiftung einen we-
sentlichen Beitrag zur Erhaltung und auch Vitalisierung
dieser kulturellen Erbschaft zu liefern. Wie ich ihnen
geschildert habe, ist es uns, glaube ich, in den Nieder-
landen gelungen, eine intensive Zusammenarbeit auf
drei Pfeilern zu gründen: Besitzer, Behörde und P.H.B.
Diese Zusammenarbeit wird in offenem Vertrauen
und wechselseitigem Respekt geführt. Dass das nicht
selbstverständlich ist, haben wir noch im letzten Jahr
erfahren, als eine belgische Delegation bei uns im
Rahmen eines Kolloquiums auf Besuch war. Sowohl
den Besitzern als den Beamten und Architekten mussten
wir deutlich machen, dass solch eine Zusammenarbeit
der einzige Weg zum Erfolg ist.
Und ich hoffe dann auch sehr, dass es Ihnen hier in
Deutschland gelingen wird, überall wo es möglich ist,
diese Zusammenarbeit ohne Misstrauen zu verwirk-
lichen.
(Dank an Frans und Franzisca Tromp-Soliva, Thalwil,
Schweiz, für Ihre Hilfe bei der Übersetzung.)