Mühlengeschichtlicher Überblick
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Inschriften im Hammer:
1. Wettmar, Erneuerung des Mühlenkastens für den Müller Henning Ludolf Mente durch den Mühlenbaumeister Bremer
1798.
2. Sorgensen, wesentliche Erneuerung der Mühle für den Müller Bodenstab durch den Mühlenbaumeister Laging 1783.
3. Hänigsen, wesentliche Erneuerungsarbeiten durch den Kirchhorster Mühlenbaumeister Flentje 1858. Der Müller Johann
Heinrich Bodenstab war der älteste Sohn des Müllers Bodenstab aus Sorgensen und hatte 1842 die Witwe des vorherigen
Hänigser Müllers Deierling geheiratet, die aus Beckum in Westfalen stammende Johanna Ilse Marie Frie.
4. Pattensen, beim Bau der Mühle 1813 für den Müller Rokahr eingeschnitzt. Die Mühle war in der so genannten „Fran-
zösischen Zeit" als eine der vielen Patentmühlen errichtet worden, von denen die meisten schöne Hammerinschriften mit
frommen Sprüchen trugen.
selten der Stolz über die Genehmigung zur Erbauung
der „eigenen" Mühle ausgedrückt wurde. Die in un-
serer heimischen Mühlengeschichte sehr bekannte
Bockwindmühle in Pattensen trug auf dem Hammer
eine heute noch auf dem Mühlenhof erhaltene In-
schriftplatte mit dem Wortlaut „Wer Gott vertraut,
hat wol gebaut, Arbeit macht das Leben süss. Wendet
ab alle böse gedanken. Erhelt uns in guten Schranken.
J. L. Rokahr gb. 1766, M. Ju. Schwerfen gb. 1774.
Erbauet Anno 1813". Damit erinnert diese Inschrift
nicht nur an den Stolz des Müllers, in dieser Zeit erst-
mals eine eigene Windmühle errichten und betreiben
zu dürfen, sondern auch an die Tatsache, dass in der
Rokahrschen Windmühle eine Art Vorläufer der heu-
tigen „Tafeln für Hilfsbedürftige" gegründet worden
war. Seine Freude an der Genehmigung der priva-
ten Mühle, ließ Müller Rokahr in dem so genannten
„Brottag" ausdrücken, an dem sich arme Leute ohne
Entgeld einen Brotlaib abholen durften. Provokativ
hatte Rokahr die Mühle den das Mühlenwesen in
dieser Gegend seit Jahrhunderten beherrschen Adels-
geschlechtern und Gografen unterhalb der später er-
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Inschriften im Hammer:
1. Wettmar, Erneuerung des Mühlenkastens für den Müller Henning Ludolf Mente durch den Mühlenbaumeister Bremer
1798.
2. Sorgensen, wesentliche Erneuerung der Mühle für den Müller Bodenstab durch den Mühlenbaumeister Laging 1783.
3. Hänigsen, wesentliche Erneuerungsarbeiten durch den Kirchhorster Mühlenbaumeister Flentje 1858. Der Müller Johann
Heinrich Bodenstab war der älteste Sohn des Müllers Bodenstab aus Sorgensen und hatte 1842 die Witwe des vorherigen
Hänigser Müllers Deierling geheiratet, die aus Beckum in Westfalen stammende Johanna Ilse Marie Frie.
4. Pattensen, beim Bau der Mühle 1813 für den Müller Rokahr eingeschnitzt. Die Mühle war in der so genannten „Fran-
zösischen Zeit" als eine der vielen Patentmühlen errichtet worden, von denen die meisten schöne Hammerinschriften mit
frommen Sprüchen trugen.
selten der Stolz über die Genehmigung zur Erbauung
der „eigenen" Mühle ausgedrückt wurde. Die in un-
serer heimischen Mühlengeschichte sehr bekannte
Bockwindmühle in Pattensen trug auf dem Hammer
eine heute noch auf dem Mühlenhof erhaltene In-
schriftplatte mit dem Wortlaut „Wer Gott vertraut,
hat wol gebaut, Arbeit macht das Leben süss. Wendet
ab alle böse gedanken. Erhelt uns in guten Schranken.
J. L. Rokahr gb. 1766, M. Ju. Schwerfen gb. 1774.
Erbauet Anno 1813". Damit erinnert diese Inschrift
nicht nur an den Stolz des Müllers, in dieser Zeit erst-
mals eine eigene Windmühle errichten und betreiben
zu dürfen, sondern auch an die Tatsache, dass in der
Rokahrschen Windmühle eine Art Vorläufer der heu-
tigen „Tafeln für Hilfsbedürftige" gegründet worden
war. Seine Freude an der Genehmigung der priva-
ten Mühle, ließ Müller Rokahr in dem so genannten
„Brottag" ausdrücken, an dem sich arme Leute ohne
Entgeld einen Brotlaib abholen durften. Provokativ
hatte Rokahr die Mühle den das Mühlenwesen in
dieser Gegend seit Jahrhunderten beherrschen Adels-
geschlechtern und Gografen unterhalb der später er-