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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0115
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Katalog
Region Hannover

111

Burgdorf
Mühlenstraße
Unterschlächtige Wassermühle „Burgmühle'' an der
Aue.
1299 als Lehen des Hildesheimer Bischofs an Conrad
von Saldern erstmals genannt. Nach der Ersten Hildes-
heimer Stiftsfehde 1422 kam die Mühle in den Besitz
der Herzöge von Lüneburg, in der Zweiten Stiftsfeh-
de 1519 durch Brand zerstört, aber einige Zeit später
wieder aufgebaut, danach war sie landesherrschaftli-
cher Besitz. 1753/54 erfolgte ein Neubau, nach einer
aus dieser Zeit erhaltenen Bestandszeichnung enthielt
die Mühle nun 2 Wasserräder mit 2 Mahlgängen und
Beutelkisten. 1825 nennt ein Bericht an die Lünebur-
ger Landdrostei die Mühle jedoch nur noch mit einem
Mahlgang und dem Zusatz, dass es ihr seit jeher an
Wasser mangele. Bis 1836 wurde die Mühle noch ver-
pachtet, dann stillgelegt und mit dem Bau der fünfflü-
geligen Windmühle vor dem Geller Tor abgebrochen.


Burgdorf, Wassermühle, Modell der alten Burgmühle des
Burgdorfer Modellbauers Arno Queck im Stadtmuseum
Burgdorf. Foto R. Hagen.

Burgdorf
An der Aue im nördlichen Stadtgebiet
Unterschlächtige Wassermühle „Lampenmühle"
Bereits 1430 als herrschaftliche Mühle erwähnt, wei-
terhin 1448, als Herzog Friedrich zu Braunschweig-Lü-
neburg die Mühle dem Müller Redecke auf Erbzins
vergab. In der Zweiten Hildesheimer Stiftsfehde 1519
zusammen mit der Burgmühle und dem Großteil der
Altstadt niedergebrannt, durch den Müller Lampen
Schrader jedoch wieder aufgebaut. 1697 kaufte der
Superintendent Meyer die Mühle und von diesem er-
warb sie 1699 die Landesherrschaft zurück, worauf
sie erneut auf Erbzins verpachtet wurde. 1731 wur-
de die Mühle um eine Gastwirtschaft erweitert. Nach
einer Bestandszeichnung aus dem 18. Jahrhundert
besaß die Mühle damals 2 Wasserräder mit 2 Mahl-
gängen und Beutelkisten, 1 Lohstampfe und 1 Schleif-
werk. Während der Französischen Zeit werden 1811
die Lampen- und die Burgmühle als Besitz des Herzog
von Cadore und als Pächterin die Drostin von Omp-
teda genannt, nach 1813 wurde die in Müllerkrei-
sen bekannte Familie Düwell Pächter. 1847 ersetzte
die fünfflügelige Windmühle vor dem Celler Tor den
Betrieb der beiden Mühlen. Während die Burgmühle
abgerissen wurde, durfte die Lampenmühle nach lan-
gem Streit ab 1855 mit einem Gang weitermahlen,
brannte jedoch 1864 nieder. Auf den Grundmauern
wurde danach ein Ziegelsteingebäude errichtet und
blieb bis heute als solches erhalten.


Burgdorf, Wassermühle, Blick auf die erhalten gebliebene
Wassermauer der Lampenmühle mit den Durchbrüchen für
die beiden Wasserradwellen, Juli 2014. Foto P. Oppermann.
 
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