Katalog
Region Hannover
191
Mühle ist seit einigen Jahren als besonderes techni-
sches Denkmal wieder zu Schauzwecken in Betrieb.
Die Einrichtung ist mit 3 Mahlgängen, einem 1998 re-
konstruiertem Beutelkasten, Elevator, Askaniasichter
und Aufzug vollständig erhalten und zum größten Teil
betriebsfähig. Durch die Begradigung der Alpe 1968
müssen zum Betrieb des oberschlächtigen Wasserra-
des heute einige Kunstgriffe erfolgen. An zwei Tagen
im Jahr (Deutscher Mühlentag/Pfingstmontag und
Tag des offenen Denkmals/Anfang/Mitte September)
lässt sich die Mühle im vollen Mahlbetrieb erleben, an
den Sonntagnachmittagen zwischen diesen Tagen im
Leerlauf.
Laderholz
Baumühle
Wassermühle
An der Alpe, „Baumühle" genannt. Erstmals 1204
als Lehen der Grafen von Wölpe erwähnt, um 1550
als Lehen der Familie Frese. 1585 wird der Müller
Barthold Poppen genannt, die Mühle hieß über lan-
ge Jahre nach dieser Betreiberfamilie „Poppen-Müh-
le". Ein Bartoldt Poppe, vermutlich aus der Baumüh-
le stammend, ist 1649 auch als Pächter der Wölper
Amtsmühle in Laderholz belegt. 1772 wird der Bau-
müller Johann Henrich Bartling genannt, 1819 Fried-
rich Scharnhorst. Um 1947 ist die Mühle stillgelegt
worden. Der einzeln liegende Mühlenhof ist erhalten,
die Mühle verschwunden.
Mandelsloh
Schiffsmühle auf der Leine
1982 wurde hier im Flussbett der Leine ein Einbaum
gefunden, der sich als Wellschiff einer mittelalterli-
chen Schiffsmühle entpuppte. Im Rumpfinneren fand
man Werkzeugteile und Scherben, die sich auf das
14. Jahrhundert datieren ließen, sowie eine hölzer-
ne Scheibe mit 6 Löchern, die eventuell von einem
Stockrad stammt. Der Einbaum wurde gehoben und
ist heute im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven ausge-
stellt. Die Mühle ist wahrscheinlich im Zuge der Aus-
einandersetzungen des Hannoverschen Herzogs mit
den Herren von Mandelsloh 1376 bis 1381 versenkt
worden, um den Hannoveranern die freie Durchfahrt
für Wasserfahrzeuge zu gewährleisten (s. a. S. 16/17).
Mandelsloh
Mühlenweg/Feddelerstraße.
Bockwindmühle
Schon 1304 ist hier eine Windmühle des Mindener Bi-
schofs genannt, die vermutlich zur Unterstützung und
später als Ersatz der auf der Leine liegenden Schiffs-
mühle diente. 1667 ist diese Mühle erneuert worden.
1819 wird der Windmüller Dohrmann genannt. 1890
bis 1899 war der Müller Karl Ploetz hier tätig, die
Mühle zuletzt im Besitz der Familie Niemeyer. 1906 ist
die Bockwindmühle auf mysteriöse Weise abgebrannt.
Laderholz, Wassermühle, der restaurierte Askaniasichter der oberschlächtigen Mühle, 2010. Foto R. Hagen.
Region Hannover
191
Mühle ist seit einigen Jahren als besonderes techni-
sches Denkmal wieder zu Schauzwecken in Betrieb.
Die Einrichtung ist mit 3 Mahlgängen, einem 1998 re-
konstruiertem Beutelkasten, Elevator, Askaniasichter
und Aufzug vollständig erhalten und zum größten Teil
betriebsfähig. Durch die Begradigung der Alpe 1968
müssen zum Betrieb des oberschlächtigen Wasserra-
des heute einige Kunstgriffe erfolgen. An zwei Tagen
im Jahr (Deutscher Mühlentag/Pfingstmontag und
Tag des offenen Denkmals/Anfang/Mitte September)
lässt sich die Mühle im vollen Mahlbetrieb erleben, an
den Sonntagnachmittagen zwischen diesen Tagen im
Leerlauf.
Laderholz
Baumühle
Wassermühle
An der Alpe, „Baumühle" genannt. Erstmals 1204
als Lehen der Grafen von Wölpe erwähnt, um 1550
als Lehen der Familie Frese. 1585 wird der Müller
Barthold Poppen genannt, die Mühle hieß über lan-
ge Jahre nach dieser Betreiberfamilie „Poppen-Müh-
le". Ein Bartoldt Poppe, vermutlich aus der Baumüh-
le stammend, ist 1649 auch als Pächter der Wölper
Amtsmühle in Laderholz belegt. 1772 wird der Bau-
müller Johann Henrich Bartling genannt, 1819 Fried-
rich Scharnhorst. Um 1947 ist die Mühle stillgelegt
worden. Der einzeln liegende Mühlenhof ist erhalten,
die Mühle verschwunden.
Mandelsloh
Schiffsmühle auf der Leine
1982 wurde hier im Flussbett der Leine ein Einbaum
gefunden, der sich als Wellschiff einer mittelalterli-
chen Schiffsmühle entpuppte. Im Rumpfinneren fand
man Werkzeugteile und Scherben, die sich auf das
14. Jahrhundert datieren ließen, sowie eine hölzer-
ne Scheibe mit 6 Löchern, die eventuell von einem
Stockrad stammt. Der Einbaum wurde gehoben und
ist heute im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven ausge-
stellt. Die Mühle ist wahrscheinlich im Zuge der Aus-
einandersetzungen des Hannoverschen Herzogs mit
den Herren von Mandelsloh 1376 bis 1381 versenkt
worden, um den Hannoveranern die freie Durchfahrt
für Wasserfahrzeuge zu gewährleisten (s. a. S. 16/17).
Mandelsloh
Mühlenweg/Feddelerstraße.
Bockwindmühle
Schon 1304 ist hier eine Windmühle des Mindener Bi-
schofs genannt, die vermutlich zur Unterstützung und
später als Ersatz der auf der Leine liegenden Schiffs-
mühle diente. 1667 ist diese Mühle erneuert worden.
1819 wird der Windmüller Dohrmann genannt. 1890
bis 1899 war der Müller Karl Ploetz hier tätig, die
Mühle zuletzt im Besitz der Familie Niemeyer. 1906 ist
die Bockwindmühle auf mysteriöse Weise abgebrannt.
Laderholz, Wassermühle, der restaurierte Askaniasichter der oberschlächtigen Mühle, 2010. Foto R. Hagen.