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Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover
Hannover-Calenberger Neustadt
(Adolfstraße/Humboldtstraße)
Windmühle Calenberger Tor
Nachdem zur Mitte des 17. Jahrhunderts auch die Ca-
lenberger Neustadt in die Befestigung der Gesamtstadt
einbezogen wurde, waren die alten Wassermühlen am
äußersten Mühlenstrang aufgegeben worden (siehe
auch Wassermühlen Calenberger Neustadt). Es bot
sich offenbar an für einen entsprechenden Ersatz in
der Nähe zu sorgen. Die mächtigen Bastionen der Um-
wehrung eigneten sich wegen der erhöhten Lage be-
sonders gut für den Betrieb von Windmühlen, wie dies
auch in anderen Städten, zum BeispielBremen oder
Emden, der Fall war.
1674 gewährte Herzog Johann Friedrich dem Gehei-
men Kammersekretär Retberg das Privileg, auf der
südlich vom Calenberger Tor gelegenen Bastion eine
Windmühle zu errichten. Bereits 1675 verkaufte Ret-
berg den Bauplatz an den fürstlichen Zimmermeister
Heinsohn, der die Mühle wohl auch im Folgejahr er-
baute.
Vermutlich 1706 ging die Mühle und der benachbar-
te Mühlenhof in den Besitz von Claus Heinrich Evers
über, der als „Pferdekäufer, Höker und Krüger" tätig
war. Von Evers Söhnen ging die Mühle 1761 an den
Ofensetzer Lüders über, der nochmals um Bestätigung
der mit dem Mühlenkauf verbundenen Freiheiten bat,
jedoch keine Antwort erhielt.
Zwischen 1762 und 1774 muss die Mühle dann wohl
verschwunden sein, da sie beim letzten Datum nicht
mehr auf dem Stadtplan verzeichnet war. Der Stand-
ort dürfte etwa an der Einmündung der heutigen
Adolfstraße in die Humboldtstraße gewesen sein.
Die Situation mit der Bastion ist allerdings nicht mehr
nachvollziehbar.
Der Plan von 1758, der den Übergang von der Calenberger Neustadt nach Linden mit der Ihme in der Mitte zeigt, belegt die
noch vorhandene Bockwindmühle mit dem Mühlenhof auf der Bastion südlich des Calenberger Tors.
Ausschnitt aus: Dörries/Plath, Alt-Hannover. Hannover 1960.
Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover
Hannover-Calenberger Neustadt
(Adolfstraße/Humboldtstraße)
Windmühle Calenberger Tor
Nachdem zur Mitte des 17. Jahrhunderts auch die Ca-
lenberger Neustadt in die Befestigung der Gesamtstadt
einbezogen wurde, waren die alten Wassermühlen am
äußersten Mühlenstrang aufgegeben worden (siehe
auch Wassermühlen Calenberger Neustadt). Es bot
sich offenbar an für einen entsprechenden Ersatz in
der Nähe zu sorgen. Die mächtigen Bastionen der Um-
wehrung eigneten sich wegen der erhöhten Lage be-
sonders gut für den Betrieb von Windmühlen, wie dies
auch in anderen Städten, zum BeispielBremen oder
Emden, der Fall war.
1674 gewährte Herzog Johann Friedrich dem Gehei-
men Kammersekretär Retberg das Privileg, auf der
südlich vom Calenberger Tor gelegenen Bastion eine
Windmühle zu errichten. Bereits 1675 verkaufte Ret-
berg den Bauplatz an den fürstlichen Zimmermeister
Heinsohn, der die Mühle wohl auch im Folgejahr er-
baute.
Vermutlich 1706 ging die Mühle und der benachbar-
te Mühlenhof in den Besitz von Claus Heinrich Evers
über, der als „Pferdekäufer, Höker und Krüger" tätig
war. Von Evers Söhnen ging die Mühle 1761 an den
Ofensetzer Lüders über, der nochmals um Bestätigung
der mit dem Mühlenkauf verbundenen Freiheiten bat,
jedoch keine Antwort erhielt.
Zwischen 1762 und 1774 muss die Mühle dann wohl
verschwunden sein, da sie beim letzten Datum nicht
mehr auf dem Stadtplan verzeichnet war. Der Stand-
ort dürfte etwa an der Einmündung der heutigen
Adolfstraße in die Humboldtstraße gewesen sein.
Die Situation mit der Bastion ist allerdings nicht mehr
nachvollziehbar.
Der Plan von 1758, der den Übergang von der Calenberger Neustadt nach Linden mit der Ihme in der Mitte zeigt, belegt die
noch vorhandene Bockwindmühle mit dem Mühlenhof auf der Bastion südlich des Calenberger Tors.
Ausschnitt aus: Dörries/Plath, Alt-Hannover. Hannover 1960.