Katalog
Stadt Hannover
349
Hannover-List
(Höfestraße/Fritz-Beindorff-Allee/Podbielskistraße)
Wind- und Dampfsägemühle
Hannover-Marienwerder
(Kloster Marienwerder)
Wassermühle
1884 gründeten die Brüder Forcke, die aus Altenhagen
bei Springe stammten, in der damaligen Höfestraße
nahe Vier Grenzen ein mit Windkraft betriebenes Sä-
gewerk. Die Höfestraße verlief zu dieser Zeit an Stelle
des heutigen Lister Kirchwegs und der Fritz-Beindorff-
Allee vom Dorf List bis zur Eilenriede. Der Standort
lag also östlich der Podbielskistraße. Aufgrund der
eingeschränkten Windverhältnisse an dieser Stelle ver-
legten die Eigentümer bereits 1892 das Sägewerk an
die Podbielskistraße nördlich des Immengartens, wo
es dann schon mit Dampf betrieben wurde. 1955 ist
dort noch das „Holzbiege- und Dampfsägewerk Paul
Forcke" angesiedelt. Der weitere Verbleib ist nicht be-
kannt.
1196 gehörten der Stiftung des Augustinerklosters in
Marienwerder „duo molendrina in Leina", also zwei
Wassermühlen in der Leine. Vermutlich lag eine der
Mühlen nahe beim Kloster, die andere bei Lohnde.
Der genaue Standort ist nicht bekannt. 1390 soll das
Kloster drei (Wasser-?) Mühlen an der Leine bei Ma-
rienwerder, Seelze und Lohnde betrieben haben. In
diesem Jahr verpflichtete sich der Rat der Stadt Han-
nover zur Aufrechterhaltung der Leineschifffahrt die
Schleuse in Marienwerder zu unterhalten. Es existierte
also wahrscheinlich ein Stau an der Mühle, der für die
Schifffahrt mit einer Schleuse zu überwinden war (sie-
he auch Wasserkunst Herrenhausen). Ob es sich dabei
bereits um eine Kammerschleuse handelte, oder eher
eine Stauschleuse existierte ist unbekannt. In Europa
wurde erst anfangs des 14. Jahrhunderts eine Kam-
merschleuse erwähnt, sodass dieser Typus in der Leine
eher unwahrscheinlich war.
1559 wird die Wassermühle durch ein Hochwasser
zerstört, aber 1564 wieder aufgebaut. Nach erneuter
Zerstörung durch eine „große Waßerfluth" im Jahr
1581 wurde dann auf einen Wiederaufbau verzich-
tet und statt dessen im nahen Klosterforst eine Bock-
windmühle errichtet.
Stadt Hannover
349
Hannover-List
(Höfestraße/Fritz-Beindorff-Allee/Podbielskistraße)
Wind- und Dampfsägemühle
Hannover-Marienwerder
(Kloster Marienwerder)
Wassermühle
1884 gründeten die Brüder Forcke, die aus Altenhagen
bei Springe stammten, in der damaligen Höfestraße
nahe Vier Grenzen ein mit Windkraft betriebenes Sä-
gewerk. Die Höfestraße verlief zu dieser Zeit an Stelle
des heutigen Lister Kirchwegs und der Fritz-Beindorff-
Allee vom Dorf List bis zur Eilenriede. Der Standort
lag also östlich der Podbielskistraße. Aufgrund der
eingeschränkten Windverhältnisse an dieser Stelle ver-
legten die Eigentümer bereits 1892 das Sägewerk an
die Podbielskistraße nördlich des Immengartens, wo
es dann schon mit Dampf betrieben wurde. 1955 ist
dort noch das „Holzbiege- und Dampfsägewerk Paul
Forcke" angesiedelt. Der weitere Verbleib ist nicht be-
kannt.
1196 gehörten der Stiftung des Augustinerklosters in
Marienwerder „duo molendrina in Leina", also zwei
Wassermühlen in der Leine. Vermutlich lag eine der
Mühlen nahe beim Kloster, die andere bei Lohnde.
Der genaue Standort ist nicht bekannt. 1390 soll das
Kloster drei (Wasser-?) Mühlen an der Leine bei Ma-
rienwerder, Seelze und Lohnde betrieben haben. In
diesem Jahr verpflichtete sich der Rat der Stadt Han-
nover zur Aufrechterhaltung der Leineschifffahrt die
Schleuse in Marienwerder zu unterhalten. Es existierte
also wahrscheinlich ein Stau an der Mühle, der für die
Schifffahrt mit einer Schleuse zu überwinden war (sie-
he auch Wasserkunst Herrenhausen). Ob es sich dabei
bereits um eine Kammerschleuse handelte, oder eher
eine Stauschleuse existierte ist unbekannt. In Europa
wurde erst anfangs des 14. Jahrhunderts eine Kam-
merschleuse erwähnt, sodass dieser Typus in der Leine
eher unwahrscheinlich war.
1559 wird die Wassermühle durch ein Hochwasser
zerstört, aber 1564 wieder aufgebaut. Nach erneuter
Zerstörung durch eine „große Waßerfluth" im Jahr
1581 wurde dann auf einen Wiederaufbau verzich-
tet und statt dessen im nahen Klosterforst eine Bock-
windmühle errichtet.