Katalog
Stadt Hannover
Hannover-Nordstadt
(Engelbosteler Damm)
Windmühle Hainhölzer Mühle
Hannover-Ricklingen
(Mühlenholzweg)
Wassermühle Mordmühle
Nachdem der Müller Heuer als Betreiber der Mühle
beim Judenkirchhof 1819 die Verlegung an einen
windgünstigeren Standort beantragt hatte, wurde
diese 1825 an den Weg von der Stadt nach Hainholz,
den heutigen Engelbosteler Damm, in Höhe der Sand-
straße verlegt und dort wieder in Betrieb genommen
(siehe auch Mühle am Judenkirchhof). 1829 erbaute
Heuer noch ein Wohnhaus neben der Mühle, die er
bis 1856 selbst betrieb. Er verkaufte die Mühle danach
an den Müller Heidemann aus Horst, der aber kurz da-
nach ein Grundstück an der Strangriede erwarb, um
dort eine neue Mühle nach holländischem Vorbild zu
erbauen (siehe dort). Um 1865 dürfte die alte Bock-
windmühle dann abgebrochen worden sein.
Hannover-Nordstadt
(An der Strangriede)
Windmühle
1862 erwarb der Müller Friedrich Heidemann, der Ei-
gentümer der Bockwindmühle am heutigen Engelbos-
teler Damm (siehe auch Mühle am Judenkirchhof und
Mühle am Engelbostler Damm), ein Grundstück An
der Strangriede, das er danach mit einer Windmühle
nach holländischem Vorbild erbaute, die ab 1867 dort
genannt wird. Die Mühle war bei Beginn des Betrie-
bes bereits an den Müller Heinrich Battermann und
dessen Bruder aus Limmer verkauft, die nun den Be-
trieb durchführten. Das Grundstück gehörte weiterhin
Heidemann, der dieses schon 1872 ohne die Mühle
weiter verkaufte. Die Brüder Battermann wollten zeit-
gleich auch die Mühle niederlegen, erhielten jedoch
zunächst keine Erlaubnis vom Preußischen Finanzmi-
nisterium, das den bestehenden Erbzinsvertrag nicht
ablösen wollte. Battermann hatte aber 1873 bereits
das gesamte Mühleninventar an einen anderen Bruder
in Grünenplan verkauft, sodass die Mühle nicht mehr
betriebsfähig war. Nachdem schließlich 1877 auch der
Erbzins abgelöst wurde, wurde auch die Mühle abge-
brochen.
Die so genannte Mordmühle gehört zu den ältesten
Mühlen des heutigen Stadtgebiets. Sie wurde erst-
mals 1330 in einer Calenberger Urkunde mit dem
Ausstellungsort „in der Mortmolen" genannt, war
aber möglicherweise schon um 1200 als Gutsmühle
derer von Ricklingen vorhanden. Seit dem Anfang des
14. Jahrhunderts ist die Familie von Alten im Besitz
des Gutes, die dort noch heute ansässig ist. Die Mühle
wird bis zum 17. Jahrhundert mehrfach erwähnt, so
unter anderem bei der Zerstörung des benachbarten
Wartturmes, dem „Bergfried bei der Mortmühle". Ab
etwa 1720 wird die Mühle nicht mehr genannt, son-
dern nur noch die an gleicher Stelle liegende Land-
wehrschänke. Die Mühle soll an der Stelle gelegen ha-
ben, wo die Ihme bzw. Ricklinger Beeke die Göttinger
Chaussee kreuzt. Die heutige Landwehrschänke liegt
etwas abseits davon.
Da die Ricklinger Bauern schon vor der Mitte des
17. Jahrhunderts auf der Juliusmühle der Domäne
Calenberg mahlpflichtig waren und danach bei der
Windmühle auf dem Lindener Berg, dürfte die Mord-
mühle wohl zu diesen Zeiten schon nicht mehr be-
standen haben.
Hannover-Ricklingen
(Schneller Graben)
Wassermühle
Im Bereich des heutigen Schnellen Grabens, der Ver-
bindung von Leine und Ihme, soll schon im 14. Jahr-
hundert eine Wassermühle bestanden haben. Von
dieser Mühle sind beim Neubau des Wehres 1739
Reste der Fundamentpfähle gefunden worden. In ei-
nem Rechtstreit mit der Stadt Hannover zur Anlage
von zwei neuen Mahlgängen in der Dohrener Mühle
wird 1747 erwähnt, dass diese „Mühlen am Schnel-
len Graben und der Ihme gehabt habe". Näheres ist
jedoch nicht bekannt. (Zum Schnellen Graben siehe
auch unter SonderbautenAA/ehranlagen.)
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Stadt Hannover
Hannover-Nordstadt
(Engelbosteler Damm)
Windmühle Hainhölzer Mühle
Hannover-Ricklingen
(Mühlenholzweg)
Wassermühle Mordmühle
Nachdem der Müller Heuer als Betreiber der Mühle
beim Judenkirchhof 1819 die Verlegung an einen
windgünstigeren Standort beantragt hatte, wurde
diese 1825 an den Weg von der Stadt nach Hainholz,
den heutigen Engelbosteler Damm, in Höhe der Sand-
straße verlegt und dort wieder in Betrieb genommen
(siehe auch Mühle am Judenkirchhof). 1829 erbaute
Heuer noch ein Wohnhaus neben der Mühle, die er
bis 1856 selbst betrieb. Er verkaufte die Mühle danach
an den Müller Heidemann aus Horst, der aber kurz da-
nach ein Grundstück an der Strangriede erwarb, um
dort eine neue Mühle nach holländischem Vorbild zu
erbauen (siehe dort). Um 1865 dürfte die alte Bock-
windmühle dann abgebrochen worden sein.
Hannover-Nordstadt
(An der Strangriede)
Windmühle
1862 erwarb der Müller Friedrich Heidemann, der Ei-
gentümer der Bockwindmühle am heutigen Engelbos-
teler Damm (siehe auch Mühle am Judenkirchhof und
Mühle am Engelbostler Damm), ein Grundstück An
der Strangriede, das er danach mit einer Windmühle
nach holländischem Vorbild erbaute, die ab 1867 dort
genannt wird. Die Mühle war bei Beginn des Betrie-
bes bereits an den Müller Heinrich Battermann und
dessen Bruder aus Limmer verkauft, die nun den Be-
trieb durchführten. Das Grundstück gehörte weiterhin
Heidemann, der dieses schon 1872 ohne die Mühle
weiter verkaufte. Die Brüder Battermann wollten zeit-
gleich auch die Mühle niederlegen, erhielten jedoch
zunächst keine Erlaubnis vom Preußischen Finanzmi-
nisterium, das den bestehenden Erbzinsvertrag nicht
ablösen wollte. Battermann hatte aber 1873 bereits
das gesamte Mühleninventar an einen anderen Bruder
in Grünenplan verkauft, sodass die Mühle nicht mehr
betriebsfähig war. Nachdem schließlich 1877 auch der
Erbzins abgelöst wurde, wurde auch die Mühle abge-
brochen.
Die so genannte Mordmühle gehört zu den ältesten
Mühlen des heutigen Stadtgebiets. Sie wurde erst-
mals 1330 in einer Calenberger Urkunde mit dem
Ausstellungsort „in der Mortmolen" genannt, war
aber möglicherweise schon um 1200 als Gutsmühle
derer von Ricklingen vorhanden. Seit dem Anfang des
14. Jahrhunderts ist die Familie von Alten im Besitz
des Gutes, die dort noch heute ansässig ist. Die Mühle
wird bis zum 17. Jahrhundert mehrfach erwähnt, so
unter anderem bei der Zerstörung des benachbarten
Wartturmes, dem „Bergfried bei der Mortmühle". Ab
etwa 1720 wird die Mühle nicht mehr genannt, son-
dern nur noch die an gleicher Stelle liegende Land-
wehrschänke. Die Mühle soll an der Stelle gelegen ha-
ben, wo die Ihme bzw. Ricklinger Beeke die Göttinger
Chaussee kreuzt. Die heutige Landwehrschänke liegt
etwas abseits davon.
Da die Ricklinger Bauern schon vor der Mitte des
17. Jahrhunderts auf der Juliusmühle der Domäne
Calenberg mahlpflichtig waren und danach bei der
Windmühle auf dem Lindener Berg, dürfte die Mord-
mühle wohl zu diesen Zeiten schon nicht mehr be-
standen haben.
Hannover-Ricklingen
(Schneller Graben)
Wassermühle
Im Bereich des heutigen Schnellen Grabens, der Ver-
bindung von Leine und Ihme, soll schon im 14. Jahr-
hundert eine Wassermühle bestanden haben. Von
dieser Mühle sind beim Neubau des Wehres 1739
Reste der Fundamentpfähle gefunden worden. In ei-
nem Rechtstreit mit der Stadt Hannover zur Anlage
von zwei neuen Mahlgängen in der Dohrener Mühle
wird 1747 erwähnt, dass diese „Mühlen am Schnel-
len Graben und der Ihme gehabt habe". Näheres ist
jedoch nicht bekannt. (Zum Schnellen Graben siehe
auch unter SonderbautenAA/ehranlagen.)
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