Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0389
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Katalog
Stadt Hannover

385

Hannover-Ricklingen, Innenansicht Kraftwerk mit Turbine und Generator. Foto W. Neß, 2014.


Wehr um 1670 zerstört wurde, ist unklar. Nachweisbar
ist jedoch ein Neubau im Jahre 1671. Das Baudatum
war zusammen mit einer Inschrift und dem Stadtwap-
pen im Wehr eingemauert. Nachdem Ende der 1730er
Jahre das Wehr starke Schäden aufwies, erfolgte ab
1742 eine grundlegende Erneuerung, die 1745 abge-
schlossen wurde. Dabei wurde ein Wappenstein der
Stadt mit dem Kleeblatt in das Mauerwerk eingelas-
sen, der noch heute Teil der insgesamt erhaltenen
Anlage ist. Das Wehr im Schnellen Graben ist neben
der Schleuse an der Wasserkunst in Herrenhausen das
älteste erhaltene Wasserbauwerk der Stadt und steht
unter Denkmalschutz.

Ebenfalls denkmalgeschützt ist das benachbart ge-
legene Wasserkraftwerk, das nach ersten Ideen um
1885 am südlichen Ufer des Schnellen Grabens 1922
zusammen mit einem neuen Wehr erbaut wurde. Das
Kraftwerk sollte ursprünglich nur die Stromversor-
gung des 1878 in Betrieb gegangenen Wasserwerkes
in der Ricklinger Masch übernehmen, lieferte aber
schon von Beginn an überschüssige Energie ins Netz.
In dem zeittypischen roten Klinkerbau arbeiten noch
immer die zwei 1983 modernisierten originalen Fran-
cis-Schachtturbinen der Firma Voith und erzeugen
über den angekoppelten Drehstromgenerator von
Siemens-Schuckert jährlich etwa 3,1 Millionen kWh
Strom für die Stadtwerke Hannover als Betreiber. Seit
1984 wird die Anlage vollautomatisch betrieben.
 
Annotationen