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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0064
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56 Freymüthige Gedanken
Sohne ist von Ewigkeit her das Wesen vom Vater
rnikgetheilt worden rc.„ würde denn deswegen die so
wichtige Lehre von Gott dem Vater, von IHu Chri-
sto, dem Sohne Gottes, und von dem Geiste Got-
tes, der über die Apostel auSgegosscn wurde, und
durch den Gott in allen Menschen Erleuchtung und
Tugend wirkt, verschwiegen werden müssen? Wür-
den denn nicht die Prediger z. E. alles was die Bi-
bel grosses und erhabnes von unserm Heilande sagt,
vortragen können, wenn sie auch jene auf besondere
Subtilitäten zielende und von Menschen aufgebrach-
te Formeln nebst denen durch sie angesponnenen Sub-
tilitäten selbst verschwiegen? Und so ist es mit al-
len streitigen Lehren der Religion. In jeder sind
immer nur gewisse einzelne Sätze und Formeln strei-
tig, so daß der größte Theil der Lehre vorgetragen
werden kann, wenn auch der Prediger von jenen
einzelnen Sätzen und Formeln schweigen wollte.
Und man stehet leicht, daß es an sich selbst schon,
gesetzt auch daß jene Dinge nicht streitig wären,
Pflicht seyn würde, auf den Kanzeln zu schweigen,
weil gerade diese Sätze und Formeln auf den ei-
gentlichen Zweck des Kanzel, und Schulvortrags—
auf Besserung und Trost der Menschen, gar keinen
Einfluß haben.
Doch S. 21. kommt der V. auf den Haupt-
punkt, auf die Frage: „ob nicht der hergebrachte
Lehrtropus ganz offenbar einer Verbesserung bedür-
fe ? und ob die heutigen Lehrer nicht vorzüglich da-
zu berechtiget sind?— da wir seit 200 Jahren in
Erforschung der Schrift viel weiter gekommen sind,
als die Verfasser unsrer symbolischen Bücher.,, Und
was meynen unser? Leser, wie er sich bcy dieser Fra-
ge
 
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