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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0069
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bey den heutigen Streitigkeiten w. 6i
-in sehr gütiger und liebreicher Mann, heyrathete tn
der Absicht, um Kinder zu erzeugen, und diese Kindet
an seinen glücklichen Umständen Anthcil nehmen zu
l§jstn. Er heyrathete aber eine Person, die zwar
anfangs nicht insicirt war, von der er aber vorherfa,
he, daß sie einen gewißen Umgang fortsetzeu würde,
der ihren Körper verunreinigen, und sie zur Hervor-
bringung kranker und ungesunder Kinder determini-
ren würde. Dieß ihat er deswegen, weil er für gut
befand, daß von dieser verderbten Mutter verdorbe-
ne Kinder gebohren werden sollten, indem er schon
beschlossen hatte, Mutter und Kinder hernach in den
Schwitzkasten zu stecken und wieder kuriren zu las-
sen, wobey ihm freylich nicht unbekannt war, daß sie-
ben Kinder von zehnen auf ewig Krüpel und Elen,
de bleiben würden.,, Wir fragen alle gute und recht,
schaffne Menfchenseelen, ob sie bey solcher Vorstel-
lungsart unsere Systeme sich beruhigen können.—-
Wir fragen sie, ob ihnen folgende gegenseitige Vor-
stellungSart der neuern Theologen der Vernunft und
dem Charakter der Gottheit nicht viel anständiger
ist. »Gott schuf eine Welt voll endlicher Geister,
welche zur fucceßiven Erlangung der zu ihrem Glücke
nöthigen Erkenntniß, und einer nach dieser Er-
kenntniß eingerichteten freyen Wahl des Guten
und Heilsamen, in einer vernünftigen und freyen
Seele, zureichende Anlage hatten. Diese Men-
schen, ihrer eignen Wahl überlassen, fiengen sehr bald
an, auSzuarten. Gleich der erste ließ sich von aller-
ley Neigungen zu strafbaren Handlungen verleiten,
und so mochten es auch feine Nachkommen. Je wer«
ter es hinkam, je mehr nahm Blindheit und Laster-
haftigkeit überhand. Daher eilte Gott durch aller«
ley Mittel, wenigstens die meisten von dem Schicksa»
le (durch harte Mittel einer aus Liebe strafenden Ge-
rech-.
 
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