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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 6.1881

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Schmidt, Johannes: Mittheilungen aus Griechenland
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Treu, Georg: Fragmente aus den tegeatischen Giebelgruppen des Skopas
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https://doi.org/10.11588/diglit.35008#0392

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356

MtTTHEtLUNGEN AUS GRIECHENLAND

die Beste eines znm Theii verschütteten aus vielen, wohlbear-
beiteten Marmorblöcken bestehenden, grossen Kreises (oder
Halbkreises), der zur Basis für ein grösseres Monument ge-
dient haben wird. Nach der Grösse und dem Material der An-
lage zu urtheilen, sowie nach den Künstlern, von denen, wie
wir gleich sehen werden, dieselbe — ganz oder zum Theii —
herrührt, muss sie eine der Hauptmerkwürdigkeiten der wenig-
stens in der späteren Zeit ziemlich unbedeutenden Stadt (^6-
oupsyczM/i Paus. 2, 45, 1) gewesen sein, und so würde
man sie gern hei Pausanias erwähnt linden, zumal derselbe
sonst so wenig von der Stadt zu sagen hatte. Man wird es
daher, denk ich, nicht für thöricht erachten, wenn ich die
Frage aufwerfe, oh wir nicht in diesen üeberresten das von
Pausanias genannte pw/jgx Eupuirou xKt. KTex*ou zu erkennen
haben.—Die Inschrift* steht auf zwei Blöcken, die vielleicht
nur gebrochen sind, jedenfalls aneinandcrstiessen. Sie lautet:
EENO^IAOZXAt^TPATÜNAPrE.OiEHOIH^AN
Wir kennen das Künstlerpaar bereits aus einer in der Nähe
von Tiryns gefundenen Inschrift, ferner aus einer andern,
freilich verstümmelten von Sikyon. Auch sah Pausanias eines
ihrer Werke zu Argos. Aus der Menge und Verbreitung ihrer
Arbeiten kann man auf das Ansehen schliessen, dessen sie
sich erfreuten. —Brunn Gr. Künstler 1 420 stellt sie der Zeit
nach etwa mit den Schülern des Lysippos zusammen : die
Buchstabenformen unserer Inschriftempfehlen es, dieselbe un-
gefähr der Mitte des 2ten Jahrh. vor Chr. zuzuweisen.
Neben den zwei Blöcken mit der eben besprochenen In-
schrift liegt ein anderer in gleicher Weise bearbeiteter, auf
dem die undeutlichen Reste einer 7 zeiligen, ahgemeisselten
Inschrift erhalten sind. Ich hatte vor dem Stein den Eindruck,
als ob es, wenn man nur über die nöthige Zeit und Geduld
verfügte, gelingen müsste, die Inschrift zu entziffern.
* [Inzwischen vonCoüignon ZüüL & Corr. /ML 1880 8. 46 pubticirt.]
 
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