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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 6.1881

DOI Artikel:
Köhler, Ulrich: Aegyptisches Gewicht in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35008#0460

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Miscellen.

Aegyptisches Gewicht in Athen.

Böckh hat im Staatshaush. HS. 333 nach Pittakis und Ran-
gabis eine von der Burg in Athen stammende Inschrift be-
handelt^, welche Verzeichnisse von hängendem Schiffsgeräthe,
d. h. Segeln und Tauen enthielt und sich., wie Böckh be-
merkt hat, von anderen dadurch unterscheidet, dass die Vor-
räthe nicht nach der Zahi der Schiffe bemessen waren, die
daraus armirt werden konnten, sondern nach dem Gewicht.
Aber nicht dies allein macht die Inschrift merkwürdig. Später
hat sich ein gleichlautendes aber noch mehr verstümmeltes
Fragment gefunden ('Etp.xpx- 3687); bei der Revision der bei-
den Stücke (Coryn 7/^cr. AfL II 728, 729) hat sich ergeben,
dass die Summen in aegyptischem Gewicht gezogen waren: die
an keiner Stelle vollständig erhaltene aber durch Vergleich
hinreichend sicher gestellte Formel lautete xspx7xK)v ci-xQ^ou
-nxvTo$ AtYUTnäou.Die hiernach nicht anzuzweifelndeThatsache,
dass in zwei gleichlautenden athenischen Urkunden nach
aegyptischem Gewicht gerechnet ist,bedarf der Erklärung. Ich
glaubte dieselbe anfangs in folgender Erwägung gefunden zu
haben. Athen, durch Lage und Bodenbeschaffenheit auf Handel
und Schifffahrt angewiesen, producirte weder Holz zum Bau
der Schiffe noch die zur Herstellung von Segeln und Takelage
nöthigen Stoffe, wie schon der anonyme Verfasser der Schrift
vom Staate der Athener bemerkt hat. Das Hauptbezugsgebiet
für Schiffsbauholz war den Athenern, in der älteren Zeit we-
nigstens, Makedonien; die ,, hängenden Geräthe" aber, wie
der technische Ausdruck für Segel und Taue war, wurden aus
Aegypten bezogen, wo Flachs, Hanf und Byblos seit frühen
 
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