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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 5, Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0315
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DIE AUSGRABUNGEN AM WESTABHANGE
DER AKROPOLIS.

V. EINZELFUNDE.
Von den im Verlaufe der Ausgrabungen am Westabhange
der Akropolis gefundenen Skulpturen sind bis jetzt nur die
besprochen worden, die durch ihre Zugehörigkeit zu einem be-
stimmten Bezirk besondere Berücksichtigung verlangen muss-
ten : die Funde aus dem Gebiet des Dionysion und des Askle-
pieion. Die noch übrig gebliebenen, nicht bestimmt lokalisierten
Denkmäler, die im Schutte der Häuser oder in späte Mauern
verbaut vorgefunden wurden, sollen, soweit sie überhaupt eine
Erwähnung verdienen, hier in einer zusammenfassenden Be-
schreibung vorgelegt werden.
Zunächst mögen von den in der Gegend des Dionysion
gefundenen Skulpturen noch zwei nachgetragen werden. Die
eine ist ein weiblicher Kopf von mittelmässiger Arbeit, etwa aus
dem Ende des IV. Jahrhunderts, der nach rechts geneigt war
und vielleicht zu einer Aphroditestatue gehörte. H. 14 cm '.
Das auf der Rückseite nicht ausgearbeitete Haar ist in zwei
Zöpfe geflochten, die am Hinterkopf beginnen, vorn in drei
Reihen hintereinander angeordnet und über der Stirn mit ihren
Enden zusammengeknotet sind. Die Ohren sind nicht vom
Haar bedeckt. Diese Haartracht ist im IV. Jahrhundert im
praxitelischen Kreise besonders beliebt; dazu stimmt, dass
auch die Arbeit der Augen, der weiche, verschwimmende Blick
uns in dieselbe Zeit verweist. Am nächsten verwandt ist die-
sem Kopf ein künstlerisch allerdings höher stehender weibli-
cher Kopf aus Sunion(?), den Gardner im 1HS 1895 S. 188 f.,
Taf. VI publiziert hat. (Photographieen des Instituts: Athen
Varia 158). In eine Mauer des Bakcheion verbaut war eine un-

1 Das Material ist stets, soweit nichts anderes angegeben, pentelischer Marmor
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ATHEN. MITTEILUNGEN XXVI.
 
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