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C. WATZINGER
und links je ein einfacher Pilaster, dessen Kapitell auch auf
die Seiten übergreift (Fig. 15).
Links sitzt auf einem Lehnstuhl ein bärtiger Mann nach
rechts, der mit einem um Unterkörper und linken Oberarm
geschlungenen Mantel bekleidet,ist. Seine linke erhobene Hand,
in der er wohl einen Stab hielt, berührt die rechte Schulter
eines vor ihm stehenden Jünglings, der eine auf der rechten
Schulter geknöpfte Chlamys trägt. Er setzt das rechte Bein vor
und hebt die linke Hand ; der rechte Arm hängt ruhig herab.
Hinter ihm steht ein Altar. Ihnen nahen sich, kleiner gebildet,
Fig· iS·
ein Mann im Mantel und eine Frau in Chiton und Mantel, die
anbetend die rechte Hand erheben. Diesen folgen, noch klei-
ner, vier Kinder, die ganz in die Mäntel gehüllt sind. Man wird
den bärtigen Mann und den Jüngling wohl als die Heroen der
sie anbetenden Familie auffassen dürfen, da ihnen Attribute,
die sie als Götter kennzeichnen könnten, fehlen. Von Darstel-
lungen ähnlicher Art sind zu vergleichen das Relief aus Patras
(Fr. -W. 1071; Deneken Roschers Lexikon Sp. 2570 ff.), wo
durch das Vorkommen des Pferdekopfes Mann und Frau als
Heroenpaar gesichert sind, und das Relief aus Gortyn (Lebas
voyage archeologique Taf. 124), das uns einen Mann, eine Frau
und einen Jüngling vor einem kleinen bärtigen Adoranten zeigt.
C. WATZINGER
und links je ein einfacher Pilaster, dessen Kapitell auch auf
die Seiten übergreift (Fig. 15).
Links sitzt auf einem Lehnstuhl ein bärtiger Mann nach
rechts, der mit einem um Unterkörper und linken Oberarm
geschlungenen Mantel bekleidet,ist. Seine linke erhobene Hand,
in der er wohl einen Stab hielt, berührt die rechte Schulter
eines vor ihm stehenden Jünglings, der eine auf der rechten
Schulter geknöpfte Chlamys trägt. Er setzt das rechte Bein vor
und hebt die linke Hand ; der rechte Arm hängt ruhig herab.
Hinter ihm steht ein Altar. Ihnen nahen sich, kleiner gebildet,
Fig· iS·
ein Mann im Mantel und eine Frau in Chiton und Mantel, die
anbetend die rechte Hand erheben. Diesen folgen, noch klei-
ner, vier Kinder, die ganz in die Mäntel gehüllt sind. Man wird
den bärtigen Mann und den Jüngling wohl als die Heroen der
sie anbetenden Familie auffassen dürfen, da ihnen Attribute,
die sie als Götter kennzeichnen könnten, fehlen. Von Darstel-
lungen ähnlicher Art sind zu vergleichen das Relief aus Patras
(Fr. -W. 1071; Deneken Roschers Lexikon Sp. 2570 ff.), wo
durch das Vorkommen des Pferdekopfes Mann und Frau als
Heroenpaar gesichert sind, und das Relief aus Gortyn (Lebas
voyage archeologique Taf. 124), das uns einen Mann, eine Frau
und einen Jüngling vor einem kleinen bärtigen Adoranten zeigt.