ÜBER ZWEI EUBÖISCHE KAMMERGRÄBER
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Abbildung \viedergegeben ist. Eine Gestalt mit langem Gewand
in braunen Linien gezeichnet, etwa 0,12 m hoch und mit kur-
zen rund geschwungenen Flügeln, steht aufrecht zwichen zwei
ihr zugekehrten Tieren ; die letzteren, ebenfalls braun gezeich-
net : rechts ein Panther mit langem Hals und kleinem Kopf,
links ein Greif mit kurzen Flügeln. Beide Tiere heben die eine
Vordertatze.
Löschcke hat mich gelegentlich auf den Zusammenhang des
orientalisierenden Stiles an Gebrauchsgegenständen mit dem
Import asiatischer Gewebe und Teppiche hingewiesen: Stühle,
Truhen, Wände waren mit Teppichen orientalischer Herkunft
behängt, der Grieche begann diese Art von Dekoration als
wesentlichen Bestandteil eines Möbels zu empfinden. Das be-
kannteste Stück orientalisierender Dekoration sind die Reliefs
am Sessel des Dionysospriesters zu Athen h Auch hier tritt
uns der von Löschcke angedeutete Zusammenhang deutlich
entgegen. Wichtig ist der Beweis, den Dörpfeld erbracht hat,
dass nämlich dieser Sessel noch dem lykurgischen Theater an-
gehört. Nach Furtwängler Münchner Sitz. Ber. 1901 S. 411 ff.
wäre er sogar noch älter.
Als Thronvorderseite möchte ich auch die von G. Perrot
im BCH Bd. V. 1881 T. I S. 19 publicierte, auf dem Museion
gefundene Reliefplatte in Afhen (vgl. Friederichs - Wolters
Nr. 1333, in Anspruch nehmen. Sie passt dazu in den Dimen-
sionen vorzüglich, und erst durch diese Annahme wird die Tei-
lung des Bildfeldes verständlich: es ist die Leiste des unteren
Sesselrahmens (vgl. Thron A), die das Feld in etwa z/3 der
Höhe durchschneidet. Da weder ein Fundbericht existiert, noch
Ansatzspuren einen bestimmten Anhalt geben, scheint mir die
Platte so befriedigender gedeutet zu sein, als wenn man in ihr
das Schmalstück eines Sarkophages sehen will.
Unterhalb der bildlichen Darstellung trägt Thron B die
Inschrift :
ΑΙΡΙΓΓΗ
APXEMAXOY
Vgl. Dörpfeld und Reisch Das griechische Theater Abb. 14 S. 45.
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Abbildung \viedergegeben ist. Eine Gestalt mit langem Gewand
in braunen Linien gezeichnet, etwa 0,12 m hoch und mit kur-
zen rund geschwungenen Flügeln, steht aufrecht zwichen zwei
ihr zugekehrten Tieren ; die letzteren, ebenfalls braun gezeich-
net : rechts ein Panther mit langem Hals und kleinem Kopf,
links ein Greif mit kurzen Flügeln. Beide Tiere heben die eine
Vordertatze.
Löschcke hat mich gelegentlich auf den Zusammenhang des
orientalisierenden Stiles an Gebrauchsgegenständen mit dem
Import asiatischer Gewebe und Teppiche hingewiesen: Stühle,
Truhen, Wände waren mit Teppichen orientalischer Herkunft
behängt, der Grieche begann diese Art von Dekoration als
wesentlichen Bestandteil eines Möbels zu empfinden. Das be-
kannteste Stück orientalisierender Dekoration sind die Reliefs
am Sessel des Dionysospriesters zu Athen h Auch hier tritt
uns der von Löschcke angedeutete Zusammenhang deutlich
entgegen. Wichtig ist der Beweis, den Dörpfeld erbracht hat,
dass nämlich dieser Sessel noch dem lykurgischen Theater an-
gehört. Nach Furtwängler Münchner Sitz. Ber. 1901 S. 411 ff.
wäre er sogar noch älter.
Als Thronvorderseite möchte ich auch die von G. Perrot
im BCH Bd. V. 1881 T. I S. 19 publicierte, auf dem Museion
gefundene Reliefplatte in Afhen (vgl. Friederichs - Wolters
Nr. 1333, in Anspruch nehmen. Sie passt dazu in den Dimen-
sionen vorzüglich, und erst durch diese Annahme wird die Tei-
lung des Bildfeldes verständlich: es ist die Leiste des unteren
Sesselrahmens (vgl. Thron A), die das Feld in etwa z/3 der
Höhe durchschneidet. Da weder ein Fundbericht existiert, noch
Ansatzspuren einen bestimmten Anhalt geben, scheint mir die
Platte so befriedigender gedeutet zu sein, als wenn man in ihr
das Schmalstück eines Sarkophages sehen will.
Unterhalb der bildlichen Darstellung trägt Thron B die
Inschrift :
ΑΙΡΙΓΓΗ
APXEMAXOY
Vgl. Dörpfeld und Reisch Das griechische Theater Abb. 14 S. 45.