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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 14.1877

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Heft 2
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Münz: Anatheme und Verwünschungen auf altchristlichen Monumenten
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https://doi.org/10.11588/diglit.62666#0191

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Anatheme und Verwünschungen
auf
altchristlichen Monumenten.
Von
Dr. Münz,
Pfarrer zu Oberhöchstadt.
Eine ziemliche Anzahl altchristlicher Monumente vom 5.—10.
Jahrhundert hat die Aufmerksamkeit der Epigraphen dadurch erregt,
dass sie Anatheme über den aussprechen, der die Ruhe der Todten
stört.]) Diese eigentümlichen Grabtitel, zu deren Erklärung Mancherlei,
Passendes und Unpassendes, beigebracht worden ist, wollen wir in Nach-
stehendem anführen und dann ihre Erklärung im Zusammenhänge geben.
Eine piemontesische Inschrift lautet am Schlüsse:
QVI HVNC SEPVLCRVM ESTVRBAVE
RIT CHRISTVS SIT El ANATHEMA* 2)
d. h. Wer dieses Grab verwüstet, dem sei Christus zum Anatheme.
Aehnliches liest man auf einer zu Albigny gefundenen Grab-
tafel, die das Lyoner Museum bewahrt.
QVI A HOC HOSSA REMOVIT+A
NATHEMA SIT3)
d. h. Wer diese Gebeine entfernt, der sei verworfen.

0 Vgl. Le Blant Inscriptions chretiennes de la Gaule I, Nr. 478 u. 207
und Le Blant d'un argument de premiers siecles de notre cre contre le dogme
de la resurrection.
2) Gazzera Iscrizioni cristiane antiche del Piemonte pag. 457.
3) Bois sie u Inscriptions antiques de Lyon pag. 599; Comarmond
Musee lapidaire de Lyon pag. 428 Nr. 29; Le Blant Inscriptions I, 3713;
Becker Aelteste Spttren S. 23.
 
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