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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 14.1877

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Heft 2
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Münz: Anatheme und Verwünschungen auf altchristlichen Monumenten
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Wilhelmy, Albert: Beitrag zur Controverse von "Frenze-Win" und "Hunzig-Win"
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https://doi.org/10.11588/diglit.62666#0204

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Beitrag' zur Controverse
von
„Frenze-Win“ und „Hunzig - Win“.
Culturhistorische Studie aus dem Gebiete der Oenologie
von
A. Wilhelmj,
Wiesbaden.

In Bezug auf die Erzeugnisse des weinbautreibenden Rheinge-
bietes kommen in urkundlichen Nachrichten aus dem 12.1) bis zum 15.
Jahrhundert die Ausdrücke „vinum hunicum“ („hun&nicum“) — zu
deutch: „Hunsch-“ oder „Hunzig-Win“, „Hunzwem“, „hunischer“, „heu-
nischer Wein“ — und „vinum francicum“ („francum“, „franconicuma,
„francile“) — zu deutsch „Frensche-“ oder „Frenze-Win“, ,,Franzwein“,
„fränkischer Wein“ — als stereotype Bezeichnung zweier Weinsorten
von erheblich verschiedenem Werthe vor.
Die alte Streitfrage, was man darunter zu verstehen habe, ist
nicht nur von önologischer, sondern auch von culturhistorischer Be-
deutung. Sie hat schon viele Gelehrte beschäftigt, ohne bis jetzt zu
einer allseitig anerkannten Lösung gelangt zu sein. Es ist desshalb ge-
stattet, die bereits von Anderen aufgestellten Hypothesen durch eine
neue zu vermehren, welche, wenn sie auch ebensowenig wie ihre Vor-
gängerinnen auf Unfehlbarkeit Anspruch machen darf, doch nicht alles
Werthes entbehren möchte, falls sie vielleicht auch nur dazu dienen
sollte, competentere Forscher zu erfolgreicheren Ermittelungen anzuregen.

B Bodmann Rheingauische Alterthümer. Mainz 1819. pag. 402 not. a)
sagt zwar: „Neben den schon bekannten Stellen des XI. Jahrh., die bereits beider
Weinsorten erwähnen“; allein nirgends in diesem Werke findet sich das Citat einer
Urkunde aus dem XI. Jahrh., vielmehr pag. 205 die Bemerkung: „Auch kömmt das
vinum francAim und Inmicum nur erst in der Mitte des XII. Jahrhunderts vor.“
 
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