X.
Guttus, Mamilla, Vericulum.
(Mit Abbildungen auf Taf. VI, Fig. 1—9.)
Von
donservator Oberst z. D. vV. Cohausen.
Auf Paf. VI, Fig. 1—9, haben wir eine Anzahl eigenthümlicher
Kännchen abgebildet, welche sich nicht eben selten und stets in Gesell-
schaft mit anderen römischen Antikaglien im Rhein- und Donaulande
finden und daher auch unzweifelhaft römischen Ursprungs sind. Sie
sind theils von Thon, theils von Glas, letztere stets gehenkelt, während
die thönernen gehenkelt und ungehenkelt vorkommen; allen ist gemein
ein fein durchbohrter Ausgussschnabel, der so tief steht, dass das
Kännchen oft kaum zur Hälfte gefüllt werden kann, ohne den grössten
Theil seines Inhalts zu verlieren.
Unser Museum besitzt zwanzig derselben von Thon und vier von Glas,
das Mainzer Museum vier von Thon und zwei von Glas, das Provinzial-
Museum in Trier zwei von Thon und zwei von Glas, das von Regensburg
acht von Glas. Von den Dargestellten gehören Fig. 1, 2, 3, 4, 8 [2485,
10794, 5298, 5284, 5291] dem hiesigen, Fig. 5 dem trierischen, Fig. 6 und 7
dem Antiquarium in Augsburg (publicirt im 12., 13., 14. Jahresbericht
des hist. Vereins für Schwaben-Neuburg, Taf. I, Fig. 38 und Taf. III,
Fig. 28) und Fig. 9 der Sammlung in Luxemburg (Publicationen des
dortigen Vereins V, TFaf. I, I6) an. Taf. VI FEig. I und 9 sind von
Glas, die andern von Thon und zwar Fig. 2 plaulich und hart, Fig. 3 von
einem sehr rauben und schlackenkörnerhaltigem hartem Thon, der so-
wohl im Imern, als auf der Hälfte der Aussenseite und auf dem
Schnabel selbst mit einer etwas dunklern, gleichfalls schlackenkörner-
haltigen Masse begossen (engobirt) ist. Fig. 4 ist ein röthlicher, schwarz
überfärbter und mit weissen Pupfen bemalter Thon. Fig. 8 besteht aus
einem weissen, schwach gebrannten Thon. In Derra sisillata finden sie
sich nie. — Die Henkel stehen, wo sie vorhanden, immer rechts zur
Seite des Schnabels, wie sie für das Ausgiessen am bequemsten sind.
Die der Fig. 4 ähnlichen (bei uns fünf Stück) ebenso die weissen
kugelförmigen, wie Fig. 8 (sieben Stück), werden nicht mit Henkeln
Guttus, Mamilla, Vericulum.
(Mit Abbildungen auf Taf. VI, Fig. 1—9.)
Von
donservator Oberst z. D. vV. Cohausen.
Auf Paf. VI, Fig. 1—9, haben wir eine Anzahl eigenthümlicher
Kännchen abgebildet, welche sich nicht eben selten und stets in Gesell-
schaft mit anderen römischen Antikaglien im Rhein- und Donaulande
finden und daher auch unzweifelhaft römischen Ursprungs sind. Sie
sind theils von Thon, theils von Glas, letztere stets gehenkelt, während
die thönernen gehenkelt und ungehenkelt vorkommen; allen ist gemein
ein fein durchbohrter Ausgussschnabel, der so tief steht, dass das
Kännchen oft kaum zur Hälfte gefüllt werden kann, ohne den grössten
Theil seines Inhalts zu verlieren.
Unser Museum besitzt zwanzig derselben von Thon und vier von Glas,
das Mainzer Museum vier von Thon und zwei von Glas, das Provinzial-
Museum in Trier zwei von Thon und zwei von Glas, das von Regensburg
acht von Glas. Von den Dargestellten gehören Fig. 1, 2, 3, 4, 8 [2485,
10794, 5298, 5284, 5291] dem hiesigen, Fig. 5 dem trierischen, Fig. 6 und 7
dem Antiquarium in Augsburg (publicirt im 12., 13., 14. Jahresbericht
des hist. Vereins für Schwaben-Neuburg, Taf. I, Fig. 38 und Taf. III,
Fig. 28) und Fig. 9 der Sammlung in Luxemburg (Publicationen des
dortigen Vereins V, TFaf. I, I6) an. Taf. VI FEig. I und 9 sind von
Glas, die andern von Thon und zwar Fig. 2 plaulich und hart, Fig. 3 von
einem sehr rauben und schlackenkörnerhaltigem hartem Thon, der so-
wohl im Imern, als auf der Hälfte der Aussenseite und auf dem
Schnabel selbst mit einer etwas dunklern, gleichfalls schlackenkörner-
haltigen Masse begossen (engobirt) ist. Fig. 4 ist ein röthlicher, schwarz
überfärbter und mit weissen Pupfen bemalter Thon. Fig. 8 besteht aus
einem weissen, schwach gebrannten Thon. In Derra sisillata finden sie
sich nie. — Die Henkel stehen, wo sie vorhanden, immer rechts zur
Seite des Schnabels, wie sie für das Ausgiessen am bequemsten sind.
Die der Fig. 4 ähnlichen (bei uns fünf Stück) ebenso die weissen
kugelförmigen, wie Fig. 8 (sieben Stück), werden nicht mit Henkeln