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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 16.1881

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Becker, Wilhelm Maria: Das Necrologium der vormaligen Prämonstratenser-Abtei Arnstein a. d. Lahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.62667#0200
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helmi conversi, fratris nostri. Mecktildis comitisse de Nassauw, sororis

Gottes-Gnaden bei Calbe in der Provinz Sachsen besetzt. Vergl. Metropolis ecclesiae
Trevericae, II. pag. 2—4. — Le Paige, a. a. 0., I. pag. 501 u. f. — Hugo, a. a. 0., I.
Sp. 202. — Hirsching, a. a. 0., I. pag. 170 u. ff. — Kremer, a. a. 0., II. pag. 365—371.
— Vogel, a. a. 0., pag. 202 und 667. — Vogel, „Ludwig der letzte, Graf von Arn-
stein“, a. a. 0., II. 2, pag. 137 u. f. — Schliephake, a. a. 0., I. pag. 213—219. —
Marx, a. a. 0., II. 2, pag. 185—189. — Barsch, a. a. 0., II. pag. 144—146. lieber
die weiteren Geschicke des Klosters siehe die Beilage „Zur Geschichte der Abtei Arn-
stein“ am Schluss dieser Abhandlung. — Der Priester Gottfried vom Stifte s. Lubentii
zu Dietkirchen an der Lahn hatte im Jahre 1149 oder 1153 zu Beselich bei Hada-
mar im Amte gleiches Namens eine dem h. Aegidius geweihte Kapelle erbaut und
diese mit einem daselbst belegenen zehntfreien Hofe dotirt. Unter Zustimmung des
Trier’schen Archidiacons Alexander übergab Gottfried im Jahre 1160 die Kapelle dem
Prämonstratenser-Kloster Arnstein zur Bedienung mit der Verpflichtung, an der Kapelle
ein Frauenkloster des Prämonstratenser - Ordens zu gründen. Erzbischof Hillin von
Trier bestätigte diese Schenkung mittels Urkunde vom Jahre 1163. Die Verpflichtung,
welche Gottfried dem Kloster Arnstein auferlegt hatte, übernahm Graf Ludwig III.
von Arnstein, er erbaute das Kloster und bei demselben eine unter dem Titel B. M. V.
geweihte Kirche, neben welcher die vor dem Thor des Klosters belegene alte Aegidius-
Kapelle noch bis zum Jahre 1600 bestand. Vergl. Metropolis ecclesiae Trevericae, II.
pag. 119. — Le Paige, a. a. 0., I. pag. 504. — Hugo, a. a. 0., I. Sp. 203 und 337
u. f. — Hirsching, a. a. 0., I. pag. 373 u. f. — Kremer, a. a. 0., II. pag. 195—197
und 374 u. f. — Mittelrhein. Urkundenbuch, I. No. 638. — Görz, a. a. 0., pag. 23. —
Vogel, a. a. 0., II. 2, pag. 138 u. f. — Vogel, „Beschreibung des Herzogthums
Nassau“, pag. 754. — Schliephake, a. a. 0., I. pag. 219. — Marx, a. a. 0., II. 2,
pag. 201. — Barsch, „Das Prämonstratenser-Mönchskloster Steinfeld“, pag. 105.
Durch die vorstehende kurze Darstellung der ersten Anfänge des Klosters Beselich
werden die scheinbar sich widersprechenden Angaben in Einklang gebracht, wenn von
Le Paige und Hugo einem Priester Gottfried, im Necrologium aber dem Grafen Lud-
wig III. von Arnstein die Stiftung des Klosters Beselich zugeschrieben wird. Das
Filialverhältniss des Klosters zur Abtei Arnstein wird übrigens in den im Staats-Archiv
zu Idstein aufbewahrten Professzetteln der Nonnen von Beselich dadurch beurkundet,
dass die Nonnen den Profess stets in die Hände der Aebte von Arnstein ablegen.
Ueber die spätere Geschichte des Klosters Beselich vergl. Metropolis ecclesiae Tre-
vericae, II. pag. 119 u. f. und 313. — Marx, a. a. 0., II. 2, pag. 201—206. — Bärsch,
a. a. 0., pag. 105 u. f. Siehe auch Anmerkung 2 zum 26. September. — Eine dritte
Stiftung des Grafen Ludwig III. von Arnstein war das Prämonstratenser-Frauenkloster
B. M. V. zu Enkenbach bei Kaiserslautern in der Bayerischen Pfalz, gleichfalls
ein Tochterkloster von Arnstein. Auf dem von Hunfried von Falkenstein geschenkten
Grund und Boden erbaute Graf Ludwig im Jahre 1148 ein Kloster, welches Hunfried
mit seinen umherliegenden Besitzungen dotirte. Das neue Kloster besetzte Ludwig
mit Conventualinnen aus dem benachbarten, gleich zu erwähnenden Prämonstratenser-
Frauenkloster Marienthal. Obwohl viele weltliche Grosse und geistliche Würdenträger
dem Kloster Schenkungen aller Art zuwandten, gelangte dasselbe zu keiner namhaften
Blüte, sondern begann schon frühzeitig hinzusiechen. Schlechte Wirthschaft und
mancherlei Unglücksfälle beschleunigten den Verfall. Nachdem der Propst Michael
Reybold im Jahre 1557 dem Kurfürsten Otto Heinrich von der Pfalz das Kloster
nebst allen Gütern, Gefällen und Gerechtsamkeiten desselben gegen eine lebensläng-
liche Rente abgetreten hatte, erscheint zwar im Jahre 1562 wieder ein Propst Johann
vom Kloster Enkenbach, doch musste dieser bald der Gewalt des Kurfürsten Friedrich
III. von der Pfalz weichen, welcher das Kloster im Frühjahr 1564 aufhob und dessen
Güter und Gefälle der neu errichteten Verwaltung der Kirchengefälle einverleibte.
 
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