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Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]
Das Kurhaustheater in Augsburg-Göggingen — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 14: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.63239#0006
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Vorworte

Vor nahezu 100 Jahren stand das Gögginger Kurhausthea-
ter zum ersten Mal im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Bei sei-
ner Einweihung am 25. Juli 1886 waren die hier ansässigen
Bürger ebenso wie die aus aller Welt stammenden Kurgä-
ste der Hessing’schen Kuranstalt von der vornehmen
Pracht dieses Bauwerkes beeindruckt. Auch in der Presse
und Fachliteratur fand seine Schönheit insbesondere des
Innenraumes einhellige Zustimmung.
Obwohl es der heute sichtbare Eindruck nicht so ohne wei-
teres vermuten läßt, ist das Kurhaustheater ein in die amtli-
che Liste eingetragenes Denkmal, dessen hohe, architekto-
nische Qualität auch von den Brandschäden des Jahres
1972 nicht verwischt werden konnte. Es ist das eindrucks-
volle Ergebnis des fruchtbaren Zusammenwirkens von Hof-
rat Friedrich Hessing als weitschauendem Bauherrn und
Jean Keller als herausragendem Architekten. Gleichzeitig
stellt es ein typisches Beispiel für das Unternehmertum
und das Bauschaffen der Gründerjahre dar. Nicht verges-
sen seien in diesem Zusammenhang auch die vielfältigen
Verdienste, die Hessing und Keller über das Kurhausthea-
ter hinaus untrennbar mit der Geschichte Augsburgs und
seines Stadtteiles Göggingen verbinden.
Aus diesem Grund sollte es für die Augsburger Bürger-
schaft und ihre Verwaltung eine vorrangige Aufgabe sein,
dieses Bauwerk nicht nur zu erhalten, sondern auch durch
einen entsprechenden Ausbau einer sinnvollen Nutzung zu-
zuführen. Einen ersten Schritt zur Verwirklichung dieses
Zieles stellen die inzwischen mit einem finanziellen Auf-
wand von weit über 1 Million DM durchgeführten substanz-
erhaltenden Sicherungsmaßnahmen dar.
Die mit der endgültigen Wiederherstellung verbundenen
enormen Kosten überfordern die derzeit ohnehin ge-
schwächte Finanzkraft Augsburgs, so daß eine Realisie-
rung dieses Vorhabens, das anerkanntermaßen überregio-
nale baugeschichtliche Bedeutung aufweist, nur mit einer
entsprechenden finanziellen Beteiligung von Land und
Bund möglich ist.
Die Verfasser dieser ausführlichen Dokumentation haben
sorgfältige Forschungsarbeit geleistet und dabei Daten
und Fakten zusammengetragen, die uns ein umfassendes
Bild von der Entstehung des Kurhaustheaters, seiner Bau-
weise und seinem architektonischen Stellenwert vermit-
teln.
Ich wünsche dieser Schrift eine gute Verbreitung und Auf-
nahme. Möge sie dazu beitragen, das Kurhaustheater wie-
der mit Leben zu erfüllen und zugleich in uns allen das Be-
wußtsein und das Verständnis für die Bewahrung der kultu-
rellen Werte Augsburgs zu wecken und zu stärken.
Hans Breuer
Oberbürgermeister

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