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Grimm, Wolf-Dieter; Snethlage, Rolf; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Denkmalpflege-Laborgespräch <1, 1983, München> [Contr.]
Adneter Rotmarmor: Vorkommen u. Konservierung; Bericht über d. 1. Denkmalpflege-Laborgespräch — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 25: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.75238#0017
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3. Verbreitung der jurassischen Rotmarmore
3.1. Bayerische und Österreichische Kalkalpen
3.1.1. Juraablagerungen
In den bayerischen und östereichischen Kalkalpen liegen
die Ablagerungen des unteren Juras (Lias) als Hierlatzkal-
ke, Rote Knollenkalke und -mergel, Kieselkalke und Lias-
fleckenmergel vor. Diese verschiedenen Ausbildungsarten
sind in typischer Weise vergesellschaftet und ziehen in rela-
tiv schmalen, meist West-Ost-streichenden Streifen weithin
gebirgsparallel durch vom Rheintal über Vorarlberg und
bayerisch-tirolisch-salzburgisches Gebiet bis in den östli-
chen österreichischen Alpenraum. Bedingt durch die tekto-
nischen Decken und den Muldenbau der nördlichen Kalkal-
pen können die Gesteinszüge divergieren oder mehrfach
nebeneinander auftreten. Bereichsweise überwiegt unter
den Rotmarmoren die Fazies der Roten Knollenkalke und -
mergel; andernorts sind Hierlatzkalke dominierend; manch-
mal lagern Knollenkalke und Hierlatzkälke übereinander.
Partienweise kommen auch — weit vom Adneter Revier
entfernt — Varietäten vor, die der Scheck- und Schnöll-
Ausbildung gleichen. Diese überraschende Ähnlichkeit der
Gesteine im ausgedehnten Verbreitungsgebiet läßt darauf
schließen, daß die Bildung ehemals in einem weithin glei-
chartigen Ablagerungsraum erfolgte (s. unten, Abschnitt 4).
Abb. 10: Im Adneter Helltropf-Steinbruch ist die Bodenfiäche durch einen
waagrechten Sägeschnitt erschlossen. Der helle, massige rhätische Korallen-
kalk, gekennzeichnet durch baumartige Anschnitte und tropfenförmige Quer-
schnitte der Koralienstöcke, ist an untermeerisch gebildeten Klüften aufgeris-
sen. In der nachfolgenden Liaszeit wurden die Klüfte durch braunrote Knol-
lenkalke (Photo), andernorts auch durch Hierlatzkalke, plombiert.
Adnet: Großer Tropfbruch der Fa. KIEFER oberhalb des Kirchenbruches.



Abb. 11: Platten aus Adneter Knollenkalk, wohl aus dem „Schneckenbruch" nordwestlich beim Lienbacher Steinbruch. Zahlreiche Querschnitte großer Am-
moniten und anderer Fossilien. Haussockel in Salzburg, Ecke Linzergasse/Wolf-Dietrich-Straße. Bildausschnitt ca. 1,2 x 2,0 m.

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