e) Schnitt T1 (August 1982, Abb. 2e): Dieser Suchschnitt wur-
de vom britischen Team untersucht. Er bestätigte die Mög-
lichkeit genauer stratigraphischer Beobachtungen bei
niedrigem Sommergrundwasserspiegel.
f) Schnitt T2 (Mai und Juli/August 1982, Abb. 2f): Diese Flä-
che öffnete zunächst die Außenstelle Landshut des Landes-
amtes für Denkmalpflege, da hier ein Holzschuppen gebaut
werden sollte. Ab dem Beginn der eigentlichen Kulturschich-
ten übernahm dann das britische Team im Juli die Untersu-
chung. Da dieser Schnitt die bis jetzt reichsten Funde und
die aufschlußreichsten Befunde ergab, soll er im folgenden
genauer beschrieben werden.
g) Schnitt T3 (Juli/August 1983, Abb. 2g): Dieser 17 m lange
und 2 m — am nördlichen Ende 3 m — breite Schnitt sollte
die Grenze der besiedelten Fläche, die 1982 durch gebag-
gerte Suchlöcher ungefähr festgestellt worden war, genauer
untersuchen. Diese Ausgrabung ist noch im Gang; der Über-
gang zu einem Sumpf am Rande der besiedelten Fläche
zeichnet sich jedoch bereits eindeutig ab. Eine gut erhaltene
Holz- und Zweigpackung bestätigte das unter d) vermutete
Vorhandensein solcher Strukturen. Das Material, welches
wahrscheinlich in die karolingische Periode gehört, soll mit
Hilfe der 14C-Methode datiert werden.
Schnitt T2
Die Außenstelle Landshut grub die Fläche von 6 x6m — die
Grundfläche des geplanten Holzschuppens — bis zu einer
Tiefe zwischen 0,45 und 0,70 m aus. Eine Anzahl von archäo-
logischen Funden aus dem Neolithikum und weniger häufig
aus karolingischer Zeit sowie die Knochen von mindestens
zwei Menschen kamen dabei zutage. Ab Mitte Juli führte das
Team der Edinburger Universität die Ausgrabung weiter. Hier-
bei wurde hauptsächlich die Abfolge der Schichten unter-
sucht. Dabei gelang es, sicher stratifizierte Altheimer und
karolingische Funde für paläoökologische Untersuchungen
zu bergen.
Zu diesem Zweck mußten die Profile im Schnitt T2 völlig frei-
gelegt werden. Einige Objekte von besonderem Interesse
wurden mit allergrößter Sorgfalt untersucht. Das wichtigste
davon war eine flache Grube, die sorgfältig mit einem Scher-
benpflaster von mindestens drei bis vier Altheimer Gefäßen
ausgelegt worden war (s. unten). Gebrannter Hüttenlehm
und verkohlte Pfosten deuten auf andere neolithische Struk-
turen innerhalb dieses Schnittes, obwohl kein vollständiger
Plan erhalten werden konnte. Die Funde bestanden aus einer
wichtigen Sammlung von Tierknochen, Knochenwerkzeu-
gen, Steinbeilen, einer ganzen Feuersteinsichel mit Ge-
brauchsglanz, Silexkratzer und -klingen sowie Keramik. Es
wurden Proben für die Radiokarbondatierung von verschie-
denen Objekten aus diesem Schnitt entnommen.
2 Ergolding - Fischergasse. Übersichtsplan über die ver-
schiedenen Grabungsschnitte:
a Hausgrube, b Wasser- und Stromleitungen, c Klärgru-
be, d Schnitt unmittelbar vor dem Haus, e Schnitt
T 1, f Schnitt T 2, g Schnitt T 3.
Die Folge der Ablagerungen, obwohl an manchen Stellen
sehr kompliziert, sieht vereinfacht folgendermaßen aus:
1. Phase: Sumpflandschaft (Marshland)
2. Phase: 1. Altheimer Besiedlung (1. Altheim occupation)
3. Phase: 1. durch Bodenerosion angeschwemmte Löß-
schicht (1. siopewash)
4. Phase: 2. Altheimer Besiedlung (2. Altheim occupation)
5. Phase: 2. durch Bodenerosion angeschwemmte Löß-
schicht (2. siopewash)
6. Phase: Die letzte Altheimer Besiedlung und Aufgabe
der Siedlung (ultimate Altheim occupation and abandon-
ment)
7. Phase: Hiatus
8. Phase: Die Karolingische Besiedlung (Carolingian occu-
pation)
9. Phase: Nachkarolingische bis rezente Nutzung (post ca-
rolingian to recent use)
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de vom britischen Team untersucht. Er bestätigte die Mög-
lichkeit genauer stratigraphischer Beobachtungen bei
niedrigem Sommergrundwasserspiegel.
f) Schnitt T2 (Mai und Juli/August 1982, Abb. 2f): Diese Flä-
che öffnete zunächst die Außenstelle Landshut des Landes-
amtes für Denkmalpflege, da hier ein Holzschuppen gebaut
werden sollte. Ab dem Beginn der eigentlichen Kulturschich-
ten übernahm dann das britische Team im Juli die Untersu-
chung. Da dieser Schnitt die bis jetzt reichsten Funde und
die aufschlußreichsten Befunde ergab, soll er im folgenden
genauer beschrieben werden.
g) Schnitt T3 (Juli/August 1983, Abb. 2g): Dieser 17 m lange
und 2 m — am nördlichen Ende 3 m — breite Schnitt sollte
die Grenze der besiedelten Fläche, die 1982 durch gebag-
gerte Suchlöcher ungefähr festgestellt worden war, genauer
untersuchen. Diese Ausgrabung ist noch im Gang; der Über-
gang zu einem Sumpf am Rande der besiedelten Fläche
zeichnet sich jedoch bereits eindeutig ab. Eine gut erhaltene
Holz- und Zweigpackung bestätigte das unter d) vermutete
Vorhandensein solcher Strukturen. Das Material, welches
wahrscheinlich in die karolingische Periode gehört, soll mit
Hilfe der 14C-Methode datiert werden.
Schnitt T2
Die Außenstelle Landshut grub die Fläche von 6 x6m — die
Grundfläche des geplanten Holzschuppens — bis zu einer
Tiefe zwischen 0,45 und 0,70 m aus. Eine Anzahl von archäo-
logischen Funden aus dem Neolithikum und weniger häufig
aus karolingischer Zeit sowie die Knochen von mindestens
zwei Menschen kamen dabei zutage. Ab Mitte Juli führte das
Team der Edinburger Universität die Ausgrabung weiter. Hier-
bei wurde hauptsächlich die Abfolge der Schichten unter-
sucht. Dabei gelang es, sicher stratifizierte Altheimer und
karolingische Funde für paläoökologische Untersuchungen
zu bergen.
Zu diesem Zweck mußten die Profile im Schnitt T2 völlig frei-
gelegt werden. Einige Objekte von besonderem Interesse
wurden mit allergrößter Sorgfalt untersucht. Das wichtigste
davon war eine flache Grube, die sorgfältig mit einem Scher-
benpflaster von mindestens drei bis vier Altheimer Gefäßen
ausgelegt worden war (s. unten). Gebrannter Hüttenlehm
und verkohlte Pfosten deuten auf andere neolithische Struk-
turen innerhalb dieses Schnittes, obwohl kein vollständiger
Plan erhalten werden konnte. Die Funde bestanden aus einer
wichtigen Sammlung von Tierknochen, Knochenwerkzeu-
gen, Steinbeilen, einer ganzen Feuersteinsichel mit Ge-
brauchsglanz, Silexkratzer und -klingen sowie Keramik. Es
wurden Proben für die Radiokarbondatierung von verschie-
denen Objekten aus diesem Schnitt entnommen.
2 Ergolding - Fischergasse. Übersichtsplan über die ver-
schiedenen Grabungsschnitte:
a Hausgrube, b Wasser- und Stromleitungen, c Klärgru-
be, d Schnitt unmittelbar vor dem Haus, e Schnitt
T 1, f Schnitt T 2, g Schnitt T 3.
Die Folge der Ablagerungen, obwohl an manchen Stellen
sehr kompliziert, sieht vereinfacht folgendermaßen aus:
1. Phase: Sumpflandschaft (Marshland)
2. Phase: 1. Altheimer Besiedlung (1. Altheim occupation)
3. Phase: 1. durch Bodenerosion angeschwemmte Löß-
schicht (1. siopewash)
4. Phase: 2. Altheimer Besiedlung (2. Altheim occupation)
5. Phase: 2. durch Bodenerosion angeschwemmte Löß-
schicht (2. siopewash)
6. Phase: Die letzte Altheimer Besiedlung und Aufgabe
der Siedlung (ultimate Altheim occupation and abandon-
ment)
7. Phase: Hiatus
8. Phase: Die Karolingische Besiedlung (Carolingian occu-
pation)
9. Phase: Nachkarolingische bis rezente Nutzung (post ca-
rolingian to recent use)
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