Ulrich Pfauth
Ein Gräberfeld der frühen Urnenfelderkultur bei Hörlbach, Lkr. Kehlheim
Bei der archäologischen Überwachung des Baus der Erd-
gasleitung von Forchheim nach Bierwang wurden im Som-
mer 1981 auf dem Gebiet der Gemarkung Hörlbach (Gde.
Abensberg, Lkr. Kelheim) einige Gräber der frühen Urnenfel-
derzeit entdeckt.
Die Fundstelle war weder durch Bodenerhebungen noch
durch Erdverfärbungen als solche zu erkennen. Bis zu die-
sem Zeitpunkt war von dieser Stelle kein prähistorischer
Fund bekannt.
Das Gräberfeld liegt ca. 500 m nordöstlich des Ortes Ober-
hörlbach, auf einem leicht nach Süden hin abfallenden
Hang. Dieser Hang ist unbewaldet und wird schon seit länge-
rer Zeit landwirtschaftlich genutzt.
Die Grabungsfläche, die sich eng der Trasse der Erdgaslei-
tung anlehnen mußte, war ca. 280 qm groß (Abb. 1). Die Aus-
grabung erfaßt mit Sicherheit nicht das komplette Gräberfeld.
Den Luftbildern nach dehnt sich der Bestattungsplatz nach
allen Seiten hin noch aus.
Die Ausgrabung, unter wechselnder örtlicher Leitung von B.
Stapel und R. Pleyer, wurde in mehreren Etappen in den Mo-
naten Juli und August durchgeführt. Die gröberen Arbeiten
führten Arbeiter der Ruhrgas AG aus.
Alle Objekte waren in sehr schlechtem Erhaltungszustand.
Bedingt durch die oberflächennahe Lage der Gräber war die
Keramik durch den Pflug angeackert und außerdem noch
durch den Maschineneinsatz beim Abschieben der Trasse
der Erdgasleitung zerdrückt worden. Das Fundmaterial, Ke-
ramik, Bronzen und Knochen, war teils durch sekundären
Brand, teils durch den Bodenchemismus stark in Mitleiden-
schaft gezogen, so daß keine einzige Beigabe vollständig
bzw. unversehrt geborgen werden konnte. Trotz dieser widri-
gen Umstände ließen sich noch die Inventare von minde-
stens 10 Bestattungen der frühen Urnenfelderzeit nachwei-
sen.
Objekt 1
Funde:
Trichterrandgefäß, fast vollständig erhalten, aber stark zer-
drückt, mit umlaufenden Rillen, hängenden, eingeritzten
Dreiecken und umrillten Buckeln verziert. Randdurchmesser
20 cm, Höhe 16 cm (Abb. 2,1).
Objekt 2
Brandschüttungsgrab, vom Pflug verschleift, Konzentration
der Funde nach Norden hin ausdünnend, Leichenbrand mit
Holzkohle vermischt im Süden des Objektes.
Funde:
Tordierter Bronzearmring, beide Enden abgebrochen, etwas
im Brand verzogen, korrodiert. Durchmesser 6,7 cm (Abb.
2,2).
Bronzearmring mit rundem Querschnitt, fein quergerippt, nur
Mittelteil erhalten, stark korrodiert (Abb. 2,3).
Fragmente von tordiertem Bronzedraht (Halsring), stark kor-
rodiert, Abmessungen nicht mehr feststellbar.
Etwas Leichenbrand.
Objekt 3
Ca. 20 cm von Objekt 2 entfernt, dazugehörig (?), um zer-
scherbte Gefäße Leichenbrand und Holzkohle.
Funde:
Scherben eines Trichterrandgefäßes, an Gefäßschulter mit
Hörlbach, Ldkr. Kelheim
1 Hörlbach. Plan des Gräberfeldes.
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Ein Gräberfeld der frühen Urnenfelderkultur bei Hörlbach, Lkr. Kehlheim
Bei der archäologischen Überwachung des Baus der Erd-
gasleitung von Forchheim nach Bierwang wurden im Som-
mer 1981 auf dem Gebiet der Gemarkung Hörlbach (Gde.
Abensberg, Lkr. Kelheim) einige Gräber der frühen Urnenfel-
derzeit entdeckt.
Die Fundstelle war weder durch Bodenerhebungen noch
durch Erdverfärbungen als solche zu erkennen. Bis zu die-
sem Zeitpunkt war von dieser Stelle kein prähistorischer
Fund bekannt.
Das Gräberfeld liegt ca. 500 m nordöstlich des Ortes Ober-
hörlbach, auf einem leicht nach Süden hin abfallenden
Hang. Dieser Hang ist unbewaldet und wird schon seit länge-
rer Zeit landwirtschaftlich genutzt.
Die Grabungsfläche, die sich eng der Trasse der Erdgaslei-
tung anlehnen mußte, war ca. 280 qm groß (Abb. 1). Die Aus-
grabung erfaßt mit Sicherheit nicht das komplette Gräberfeld.
Den Luftbildern nach dehnt sich der Bestattungsplatz nach
allen Seiten hin noch aus.
Die Ausgrabung, unter wechselnder örtlicher Leitung von B.
Stapel und R. Pleyer, wurde in mehreren Etappen in den Mo-
naten Juli und August durchgeführt. Die gröberen Arbeiten
führten Arbeiter der Ruhrgas AG aus.
Alle Objekte waren in sehr schlechtem Erhaltungszustand.
Bedingt durch die oberflächennahe Lage der Gräber war die
Keramik durch den Pflug angeackert und außerdem noch
durch den Maschineneinsatz beim Abschieben der Trasse
der Erdgasleitung zerdrückt worden. Das Fundmaterial, Ke-
ramik, Bronzen und Knochen, war teils durch sekundären
Brand, teils durch den Bodenchemismus stark in Mitleiden-
schaft gezogen, so daß keine einzige Beigabe vollständig
bzw. unversehrt geborgen werden konnte. Trotz dieser widri-
gen Umstände ließen sich noch die Inventare von minde-
stens 10 Bestattungen der frühen Urnenfelderzeit nachwei-
sen.
Objekt 1
Funde:
Trichterrandgefäß, fast vollständig erhalten, aber stark zer-
drückt, mit umlaufenden Rillen, hängenden, eingeritzten
Dreiecken und umrillten Buckeln verziert. Randdurchmesser
20 cm, Höhe 16 cm (Abb. 2,1).
Objekt 2
Brandschüttungsgrab, vom Pflug verschleift, Konzentration
der Funde nach Norden hin ausdünnend, Leichenbrand mit
Holzkohle vermischt im Süden des Objektes.
Funde:
Tordierter Bronzearmring, beide Enden abgebrochen, etwas
im Brand verzogen, korrodiert. Durchmesser 6,7 cm (Abb.
2,2).
Bronzearmring mit rundem Querschnitt, fein quergerippt, nur
Mittelteil erhalten, stark korrodiert (Abb. 2,3).
Fragmente von tordiertem Bronzedraht (Halsring), stark kor-
rodiert, Abmessungen nicht mehr feststellbar.
Etwas Leichenbrand.
Objekt 3
Ca. 20 cm von Objekt 2 entfernt, dazugehörig (?), um zer-
scherbte Gefäße Leichenbrand und Holzkohle.
Funde:
Scherben eines Trichterrandgefäßes, an Gefäßschulter mit
Hörlbach, Ldkr. Kelheim
1 Hörlbach. Plan des Gräberfeldes.
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