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Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege / Aussenstelle Landshut [Mitarb.]; Engelhardt, Bernd [Bearb.]
Archäologische Denkmalpflege in Niederbayern: 10 Jahre Aussenstelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Landshut (1973 - 1983) — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 26: München: Lipp, 1985

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Oberschneiding
1981

= HUMUS


10m

- 5

LO

2 Oberschneiding-Gänsberg. Die Objekte 16, 3, 15, 14 und
1 im Planum mit den Profilschnitten.

Löß. Im Profil Y-W (Abb. 5D) ist dieser Löß, obwohl auf dem
Niveau des ansonsten humifizierten Lösses, der hellbraun
ist, gelb und somit eher mit dem sterilen gelben Löß größerer
Tiefe vergleichbar. Auch er ist partiell leicht grau oder braun
„fleckig" verfärbt.
Problematischer ist dieser Sachverhalt auf der Westseite des
Grabens. Auch hier steht westlich des Grabensohlbereiches
humifizierter Löß an, der durch verschiedene Einschlüsse
wie Holzkohlepartikel und ein kleines Keramikfragment be-
reichert ist, an dessen Unterkante jedoch eine Humuskon-
zentration fehlt (Abb. 5B). Es ist deshalb nicht ganz klar, ob
es sich bei diesem humifizierten Löß auf der Westseite des
Grabens um die westliche Fortsetzung von Objekt 16 han-
delt. Bedauerlicherweise war die Beobachtungsmöglichkeit
durch die bereits erwähnte ältere Sondage eingeschränkt.
Die genannten Einschlüsse weisen auf die formulierte Deu-
tung hin. Auch die Nordost-Südwest-Ausdehnung von Objekt
16 ist im Detail problematisch, da sie nicht im Planum 5, son-
dern ausschließlich durch Profile dokumentiert werden konn-
te. Im Profil P - X (Abb. 3C) gehört der eine dünne
Humusschicht überlagernde humifizierte Löß unter der ho-
mogenen Humusfüllung des Grabens bei Punkt V Objekt 16
an (vgl. Abb. 5B). Diese Struktur läuft 0,80 m nordöstlich des
Punktes V aus. Anders ist es bei Punkt S, wo aufeinanderfol-
gende Schichten von Humus und humifiziertem Löß die Gra-
bensohle ausmachen (vgl. Abb. 4F). So läuft Objekt 16 auf
der Südwest-Nordost-Achse im Sohlbereich zwischen Punkt
V und S aus, was auch der Befund im Planum ergibt, da er-
kennbar wird, daß die „Grabenausuferung" im Südwesten
des Grabungsareales durch diese ältere Grube bedingt ist.
Wie diese nordöstliche Grubenbegrenzung konkret aussah,
ob steilwandig endend oder flach auslaufend, konnte nicht
eruiert werden. In der südwestlichen Verlängerung der Profil-
linie P - X ergab die Kampagne des Jahres 1982, daß Objekt
16 nach ca. 1,30 m steilwandig endet 6. Insgesamt ist also ei-
ne Nordost-Südwest-Länge von mindestens 4,60 m faßbar,
die Nordwest-Südost-Ausdehnung konnte auf eine Länge von
noch ca. 3 m beobachtet werden (Abb. 5B).

Im Profil Z - C, in dem der Graben schräg geschnitten ist,
sind im nördlichen Teil des Profiles zwei Eintiefungen zu se-
hen, die vom Grabensohlbereich durch eine Schwelle steril
gelben Lösses getrennt sind (Abb. 5A). Ihre Füllung war mit
der des Grabens vollkommen identisch. Am Profil U - T knickt
der Graben auf der Westseite in beträchtlicher Tiefe um (Abb.
5B). Auch hier war in der Füllung kein Unterschied faßbar.
Um das Verhältnis der am Profil Z - C nördlich des Graben-
sohlbereiches anstehenden Vertiefungen zum Graben zu
überprüfen, wurde im Segment Q - S - V - T (Abb. 2) nach
dem dritten Abstich das Planum aufgenommen und ein
Schnitt, Profil A - B angelegt. Auch dieses Profil zeigt, daß die
Füllung beider Objekte homogen ist (Abb. 5 C). Eine Brand-
schicht, die die Eintiefung „Objekt 15" strukturiert, scheint
Richtung Graben eher auszulaufen als von diesem geschnit-
ten zu werden. Wenn die Interpretation des humifizierten
Lösses westlich des Grabensohlbereiches im Profil U - T rich-
tig war, dann muß die Eintiefung „Objekt 15" jünger sein, al-
so zeitgleich mit dem Graben, worauf auch die identische
Füllung weist. Nach oben hin wird der Graben im Südwesten
der Grabungsfläche 1981 durch ein stark brandelement-
haltiges Sediment überlagert (Abb. 2). Die Beschaffenheit ist
dominierend humos, stark holzkohlehaltig und mit verziegel-
ten Hüttenlehmstücken durchsetzt. Auch Ist die Keramik par-
tiell sekundär gebrannt. Die Farbe des Materials ist grau-
schwarz und setzt sich deutlich von der braunen Grabenfül-
lung ab. Von diesem Sediment reichen Objekte herab, die
größtenteils ebenso verfüllt sind. So zwei Pfostenlöcher, P1
und P2 (Abb. 5 B. D) und eine Grube, Objekt 14 (Abb. 3C).
Die Größe der Grube beträgt 1,85 x 1,20 m, die maximale Tie-
fe ab Objekt 1 Unterkante 1,95 m7. Dabei schneidet die Gru-
be nicht nur den Graben, Objekt 3, sondern zugleich auch
die älteste Grube, Objekt 16.

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