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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 12.1896

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11. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.37812#0190
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Die Herstellung der Ansichten ist derart gedacht, dass die
Gliederungen und Architekturteile in Haustein, die Flächen in
Putz mit hydraulischem Kalk, die Füllungsornamente in ange-
tragenem Stuck-ausgeführt werden sollen. Für die Dachbedeckung
ist Schiefer angenommen.
Die Ausführungssumme ist von 250000 auf 270000 Mark
erhöht worden, bei einer zu bebauenden Fläche von 915 qm
und Stockwerkshöhen von durchschnittlich 4,20 m. Der Teil
mit den Kassen und dem grossen Sitzungssaal soll zuerst für
sich ausgeführt werden, woraus sich die Lage des Sitzungssaales
erklärt; der andre Teil wird voraussichtlich nach Fertigstellung
des ersteren Teiles in Angriff genommen werden.
Das Kellergeschoss enthält äusser der Centralheizung einen
Ratskeller mit Herrenstübchen und Wohnungen für den Wirt
und Hausmeister. Im I. Obergeschoss befinden sich das Standcs-

stimmung übergeben werden. Dasselbe enthält auf drei Ge-
schosse verteilt 24 Klassenzimmer, ferner je ein Amtszimmer
für den Hauptlehrer und den Schuldiener, ein Modell- und ein
Vorlagenzimmer, eine Bibliothek, ein Konferenzzimmer, einen
Zeichensaal und eine Turnhalle, welche auch als Aula dienen
soll. Die Lage der letzteren in unmittelbarem Zusammenhang
mit dem Schulgebäude ist dadurch bedingt. Die Korridore sind
mit seitlichen Erweiterungen versehen, die zu Kleiderablagen
bestimmt sind. Im Dachgeschoss befindet sich eine Schuldiener-
wohnung und im Kellergeschoss ist ein Schülerbrausebad vor-
gesehen.
Die Geschosshöhen betragen 4,7 m, nur der Zeichensaal
ist auf eine Höhe von 6 m höher geführt. Die lichte Höhe der
Turnhalle beträgt bis Unterkante Binder 5,5 m, bis an die Decke
6,9 m. Die Binder sind in dekorativem Holzwerk ausgebildet.



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Konkurrenzentwurf zu einem Rathaus für Cöthen von Reinhardt & Süssenguth, Architekten in Berlin.
Grundrisse des Erdgeschosses und TT. Obergeschosses.

amt unterhalb des grossen Saales, Zimmer des Bürgermeisters
im Turm, ausserdem Zimmer für die Stadtpflege, die Registratur,
das Sekretariat und die Kanzlei.
Tafel 86. Die Pia casa della Fraternitä dei Laici in Arezzo;
aufgenommen von Architekt Carl Wittmann in Leipzig.
Der Bau dieses Hauses für eine Laienbrüderschaft, deren
Statuten im Jahre 1265 bestätigt wurden, ist im Jahre 1363 be-
gonnen worden; vollendet wurde dasselbe Anno 1460. Krieg
und sonstiges Elend, von welchem Arezzo häufig in jener Zeit
heimgesucht wurde, trugen Schuld an dieser langen Bauperiode,
welche die verschiedenen Stilformen erklärt, aus denen die
Fassade zusammengesetzt ist. Diese Formen zeigen einen höchst
interessanten Übergang von der Gotik zur Renaissance, und
verfehlen nicht, dadurch dem kleinen Gebäude einen hohen
Reiz zu verleihen.
Tafel 87. Mittelschule am Blücherplatz in Wiesbaden;
erbaut von Stadtbaumeister Felix Genzmer daselbst.
Dieses Schulgebäude, bestimmt, die erste Falksche Mittel-
schule in Wiesbaden aufzunehmen, soll April 1897 seiner Be-

Was die Aussenseiten des Schulhauses betrifft, so wird
der Sockel aus Granit, Fenstereinfassungen und Gesimse aus
gelbgrauem Werkstein, die Verblendung des Unter- und Erd-
geschosses aus Bruchstein, diejenige der Obergeschosse aus hell-
lederfarbigen Verblendziegeln hergestellt. Das Dach soll mit ver-
schiedenfarbigen glasierten Ludowizi-Falzziegeln gedeckt werden.
Die Treppen werden aus Granit, Kellergeschoss, Vestibül,
die Korridore, Kleiderablagen, Aborte und Treppenhäuser über-
wölbt, die übrigen Decken sollen als Holzbalkendecken auf
eisernen Unterzügen konstruiert werden. Die Fussböden des
Vestibüls, der Korridore, der Treppenpodeste und Aborte werden
mit Terrazzo, diejenigen der Unterrichtsräume mit Eichenholz
und der übrigen Räume mit Kiefernholz belegt.
Das Gebäude wird durch eine Sammelheizung erwärmt.
Die Gesamtkosten einschliesslich Heizung, Mobiliar, Ein-
friedigung und Herrichten des Schulhofes sind auf 370000 Mark
veranschlagt.
Tafel 88. Erker im Museum zu Salzburg; aufgenommen
von Architekt H. Kirchmayr in Velthurns.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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