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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 26.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.27775#0393
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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10

1910

Bad Jeni Kaplidscha in Bademli.


kleinen
Bade-
dessen

Bad. Sein Hauptgrundsatz ist es, auch die geringsten Staubteile vom
Körper zu entfernen, und zu diesem Zwecke ist es nötig, die Hautporen
von den Fettbestandteilen zu reinigen. Um dies möglichst leicht zu er-
reichen, muß die Haut intensiv durchwärmt werden. Hierzu sind die kleinen
Kammern, in die sich teilweise die heißen Quellen ergießen, mit deren
Dämpfen angefüllt. Nur einige Marmorbänke bilden die Ausstattung. Auf
sie streckt sich der Badende und setzt seine Haut den heißen Dämpfen
aus, bis sie vollkommen erhitzt ist, er bereitet sie für das eigentliche Bad
vor. Dann erst betritt er den kuppelüberdeckten Hauptbaderaum. Dieser
ist niedrig und gedrückt, um die Dämpfe gut zu halten, und in der Weise
erhellt, wie der Zwischenraum, d. h. ohne Fenster, nur durch Öffnungen
in Kuppelwandung und -scheitel. In ein großes flaches rundes Mittelbassin
und in kleine seitliche Becken ergießen sich die heißen und kalten Quellen.
Der Baderaum hat achteckigen Grundriß, an dessen sieben freien
Seiten tiefe Nischen für die seitlichen Badebecken angebracht sind. Da der
Grundriß aber innen achteckig und außen quadratisch ist, so sind die starken
Mauermassen an den vier Ecken durch kleine Badekammern ausgenutzt.
Kostbare Fliesen-
wandverkleidun-
gen und Marmor-
mosaikfußböden
schmücken den
Baderaum und
kennzeichnen ihn
als den Hauptbe-
standteil des Bades.
Zunächst be-
nutzt der Badende
eins der
seitlichen
becken,
Wasser so heiß


gemischt wird, wie es der Körper nur irgend aushält. Eine zwei- bis drei-
malige Seifenwaschung laugt die Hautporen aus, und schließlich beseitigt
eine Massage des ganzen Körpers mit weichen Lederlappen auch die letzten
Fettbestandteile der Haut. Nach Beendigung dieser Behandlung des Körpers
steigt der Badende in das große Mittelbassin, welches, gleichfalls mit
heißem Wasser gefüllt, das Gemeinbad bildet.
Der Weg, den der Badende nach dem Bade vom Baderaum nach
der Ankleidehalle zurücklegt, ist in vorstehendem schon angedeutet worden.
Ein »kef«, ein Hindämmern und Träume auf einem der Ruhesofas beschließt
sein Bad. Er hat es redlich verdient, denn die beschriebene Badeweise
ist ungemein anstrengend.
Äußerlich ist die ganze Badeanlage mit Blei abgedeckt Sehr interessant
ist in beigefügter Abbildung die Außenansicht, wo sich in dem großen Blei-
dache deutlich die Hauptteile des Bades durch je eine Gruppe von Kuppeln,
Halbkuppeln und flachen Dächern abhebt. Auf der linken Seite der Ab-
bildung liegt die große Ent- und Ankleidehalle, die durch zwei hohe
Kuppeln gekennzeichnet ist. An sie schließt sich der Zwischenraum an
mit einer hochgeführten Kuppel, an die sich seitlich zwei niedrige Halb-
kuppeln anlehnen. Der erste kleine Baderaum ist durch drei Kuppeln
(nur zwei sichtbar!) markiert, deren mittlerer als Überdachung des Ein-
ganges zum Hauptbaderaum etwas überhöht ist. Dieser selbst bildet nach
rechts den Abschluß mit einer großen Kuppel, um welche sich kranzförmig
die flachen Dächer der Badenischen wenig über dem gemeinsamen Pult-
dache des Unterbaues erhoben, anreihen.
In neuerer Zeit sind noch eine Anzahl Räume zum Ruhen, Kaffee-


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Bad Jeni Kaplidscha in Bademli.

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