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r66
dritten Suppleant ausgestimmt. Dann wur-
de die Wahl geschlossen, das Resultat bekannt
gemacht, und die Vollmachten auögesertigt.
Die Wahlmänner höhlten ihre Bezahlung,
und giengen nach Hause.

Ucber Luckner's Betragen.
Beschluß.
Was war in diesem Falle zu thun? In ei»
nem Kriege, wieder unsrige, hängt der Er-
folg großenteils von der politischen Denkart
der Generale ab. Wenn der General eine
Sache vertheidigen soll, die er nicht billiges
die er vielleicht gar für ungerecht halt; was
werden wir da von ihm erwarten können?
Wir müssen entschiedene, feste, unwandelba-
re Charaktere an der Spitze unserer Geschäfte
haben. Nur Vrutus-Seelen können unsere
Heere anführen. Ich will gerne glauben, daß
Luckner nicht mit im Plane des Hofes war §
daß er ihm nur diente, ohne es selbst zu wis-
sen, und daß er mehr aus Schwachheit, als
aus Bosheit fehlte. Aber damit ist uns nicht
geholfen rein General, der mit Vortheil und
Ruhm fechten soll, muß selbst von Patrio-
tismus glühen, muß alle Tyrannen hassen^,
muß von sich entfernen, was nur immer nach
Royalismus, Aristokratismuö und Feuillan-
tismus riecht.
Das that aber Luckner nicht: der Nazional«
Vollziehungsrath rief ihn daher von dem Po-
 
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