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minder begüterte Theil unserer Stadt scho«
aufgeopfert! und wie wenig haben einige
Reiche nach Maßgabe ihres Vermögens ge-
than! Möchten doch diese einmal erwachen,
und zur Befestigung unserö gemeinschaftlichen
Wohls Hand mit anlegen. Möchten sie be-
denken , daß gerade sie am meisten Zu fürch-
ten haben, wenn Stadt und Land in Feindes
Hande gerathen sollten! Der Uhlane fraget
nicht, ob dies oder jenes Gut einem Patrio-
ten, oder einem Aristokraten gehöre. Er raubt
und mordet, was ihm unter die Klinge kömmt.
Wir haben dies bei der Einnahme Longwy's,
und Verdün's gesehen. Warum will man also
nicht gemeinschaftliche Sache machen? war-
um nicht chimärischen Hoffnungen und Planen
entsagen?
Ich bin ein Feind von Gewaltthaken und
blutigen Auftritten. Tiefer Unwillen erfüllte
meine Seele, da ich am lehren Montage in
der Gesellschaft auf dem Spiegel die rafende
Ausfälle eines rohen Fünglingö aufdie hart-
herzigen Reichen hörte. Die ganze Gefellfchaft
theilte mit mir diesen Unwillen, und ich hoffe,
daß sie es bei der blofen Zurechtweisung des
unbescheidenen Jünglings nicht werde be-
wenden lassen. Nein; jedem Patrioten muß
das Eigenthum seines Bruders heilig sein.
Die persönliche Sicherheit darf von keinem
Freunde der Revolution bedroht werden. Ich
halte diejenigen, welche das Signal zu Ge-
walttaten geben- für wahre Koblenzer, denn
 
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