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L99
sten nur zu den Ausnahmen gehören, folg-
lich bei weitem die kleinste Zahl auömachen.
Und wie könnte es auch anders sein? Wer-
den sie nicht gröstentheilö von entnervten Va-
tern und weichlichen Müttern gezeugt ? Sau-
gen sie nicht mit der ersten Nahrung schon
das Gift der Schmeichelei und der pestilen-
zialischen Hofluft ein? Lernen sie nicht befeh-
len, eheste wissen was Menschenrechte und
Gesetze sind? Wird nicht der Wahlspruch al-
ler Tyrannen: ,, rel eü norrs pläNr,,
von ihnen früher gefaßt und auögeübt, 'als
ihre Pflichten? an welche sie bei reifern Jah-
ren niemand erinnern darf, den es nicht et-
wa nach Landesverweisung, Gefängnis, oder
gar nach dem Schafot gelüstet. Betrachten
Sie nun den Souverän als Menschen, und
machen Sie von dem was ich hier sage die
Anwendung, z. B. auf einen König von
Frankreich. Scheint es Ihnen nun nicht weit
mehr Unsinn, daß 25 Millionen Willen und
Kräfte von dem Willen und der Kraft eines
Einzigen abhängen sollen? der, nach seinem
moralischen Werth, kaum die Stelle eines
Unterbeamten im Staate verdiente. Aber
auch bei einem weisen und guten Regenten
bleibt diese Einrichtung nicht weniger Unsinn,
da ein eisernes Gesetz immer nur seinen älte-
sten Sohn zu seinem Nachfolger bestimmt;
Dieser mag mm der elendeste Dummkopf, oder
 
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