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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1988

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Luxová, Viera: Očovský náhrobník
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https://doi.org/10.11588/diglit.51759#0089

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Das Grabmal in Očová

J. Arnauts Grabmal in Očová gehört zu den thematisch
einmaligen Werken in der Slowakei. Es soll an die Helden-
taten eines einfachen Soldaten erinnern, der bei der Ver-
teidigung der Kirche im Jahre 1599 gefallen war. Aus der
Aufschrift auf dem Grabmal können wir entnehmen, daß
Arnaut aus einer mohamedanischen Familie stammte und
zuerst in der türkischen Armee diente. Aus unbekannten
Gründen nahm er das Christentum an und erhielt bei der
Taufe einen neuen Namen, der von der Benennung seines
Geburtsortes ebgeleitet ist (Arnautköi bei Bosporus).
Das Grabmal in Očová, das sich im Interieur der Kirche
befindet, gehört zu den sporadisch bei uns erhalten geb-

liebenen Kompositionen mit dem Relief der Halbgestalt des
Verstorbenen im oberen Teil. Typologisch knüpft es an die
heraldische Art der Arbeiten dieser Einstellung an und
beruht auf den Grundsätzen der Spätrenaissance. Das Por-
trätschaffen überschritt hier jedoch nicht die Stufe der
allgemeinen Charakteristik des Gesichtes, was zusammen
mit dem Modelationsprinzip der Person beweist, daß das
Grabmal nicht in der Werkstatt einer bedeutenden Bild-
hauerpersönlichkeit entstanden war. Bei der Lösung von
Arnauts Halbgestalt wurde der Autor wahrscheinlich von
der zeitgenössischen Graphik, eventuell von der Bild-
hauerkunst des Krakau-Schlesien-Gebietes inspiriert.
 
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