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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 44.2011

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Nr. 1
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Bałus, Wojciech; Tintoretto [Ill.]: Mac Dvořák betrachtet Tintoretto oder über den Manierismus
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https://doi.org/10.11588/diglit.31179#0038

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7. E/ Grm?.* DA Ar VřgA /Wk' — 7474. Kw
Ik?A, DA AířtrřpoAď/z AimYw/a? o/* vl?2. Ríprc.* DUORDE 722k
2).

i/^řAEl Grecos [Abb. 7] lässt sich eine künstlerische
Lösung erblicken, „Ak Ak AAA ??rv?óyA^ ^rrA^Ať??
?????rW.' Á?? B/AÆ, Bi?r y??yA?'A^/7^ GAr/^vrBí'/? ?kkk^
Die angeführten Zitate widersprechen einander
oder gehören verschiedenen Ordnungen an. Denn
während auf dem Gemälde in der Capella Paolina die
Blockformen durch eine Vereinfachung natürlicher
Gestalten entstanden sind, die durch schlichte, ele-
mentare ersetzt wurden, tritt die Kr^yÄ?Ag-Gruppe
erst aus dem Chaos hervor. Die Blockhaftigkeit
der Figuren ist also zum einen das Ergebnis einer
Deformation, zum anderen das einer einleitenden
Stoffgestaltung. Und mit etwas völlig anderem ha-
ben wir es endlich zu tun, wenn „<?A BAA Ar GW
<g<?%TrA/? ?k/".
In den ersten zwei Zitaten ist von einer „Ukr?/??-
j/W/yy" der Form die Rede, das heißt davon, dass

^ DVOŘÁK 1924 (wie Anm. 22), S. 275.

sie aller Züge des Realismus, der Schönheit und
Virtuosität beraubt wird, die Max Dvorak zufolge Dr
die frühen, renaissancistischen Etappen im Schaffen
Michelangelos kennzeichnend waren. Dieser Prozess
lässt nun an den von Georges Bataille eingeführten
/y/krw^-Begriff denken. Der Philosoph schrieb, dass
„formlos AA/????r A?H^kA/A; Art řA<?% ÁA% A?/," sei,
„VwAr?? A?H?ivAY?A, Ar ArDAAíAwyg AA/, WA?
MÁip/wAíw <?r/krAA Arty<?Ay D/yy r<??A hör??? A/. IFA
<?r Ayy?'A%<?/, ^z?/ /GA<? R^A/ř A ?'^??AA^ ÁA??^ ?/A AU/
AA W <?A<? ÁpA/?^ řA HArw yyr/rWw. Dz?W/
Ak ??Áz7Á^????kA^?? Aí^^tAř?? y?A?kA% tA^ ?k/ řt A Ar Th/
^y^rAA'A, UArč*rt?????Tkr??? ??????A????/V Ziel
der akademischen Philosophie sei, „AG A Awr GA-
ro A, A <?A<?% ^W^WkA^?? Rr?A?i%/?/V y?? rAt/W. Dyy^??
AkM^^A^, Art W? UAr^n*?/??? ???'A/t &r
????7(/or???/ot?k/, A?kM??j*tyy^ hA???/t, Art U/??Art?/???
to ^/?r^t ?k/ W ^A^ ÀüA/?i* cB^r %A Eine
Deformation, vereinfachende Zurückführung der
Figuren auf kaum gegliederte geometrische Körper
muss nicht unbedingt — wie es Dvorak wollte — ein
Ausdruck der Vergeistigung sein. Ganz im Gegenteil,
sie kann sich auch aus einer radikalen Deklassierung
ergeben, aus dem Übergang gestaltvoller Gegen-
stände in einen Zustand, in dem sie schönen oder
nützlichen Formen unähnlich werden. Darin verbirgt
sich noch eine tiefere Sinnschicht: dass die Welt über-
haupt keine Form hat und diese ausschließlich ein
Hirngespinst von Räsoneuren bleibt. Bei der Analyse
manieristischer Werke stand der Wiener Gelehrte
plötzlich vor einem ernsthaften Problem. Dies war
die potentielle Diagnose des Materialismus oder
„Nihilismus" der Epoche. So ließ er Kunstwerke
als voll von gefährlichen Zerrissenheitssymptomen
auf sich beruhen und suchte stattdessen in großen,
verallgemeinerten Geschichtsprozessen Zuhucht.
In einer Universitätsvorlesung führte er aus: „PU/?/?
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?1W% Ar BWr^^i'/? y??yr?/??A, A^ Ar AwAA?? EyAFr??yy
^ BATAILLE, G.: Formlos. In: KA?AAřr HW<?rAA. KArJiy wzz
Gř^7y<?r GW EW?A AíízrA Gn'Wř, AÍ7AA DW %. zz.
Hrsg. R. M. KIESOW - H. SCHMIDGEN. Berkn 2005,
S. 44.

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