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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 44.2011

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Hajós, Géza: Max Dvořák und die Heimatschutzbewegung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31179#0071

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Wenn man die neuesten Schriften zur Würdigung
des Kunsthistorikers und Denkmalphegers Max
Dvořák liest, fällt es auf, dass seine Verbindung
zur Heimatschutzbewegung neben seinen anderen
Verdiensten als peripher betrachtet wird. Aufgrund
der Forschungen von Hans H. Aurenhammer und
der Monografie von Sandro Scarrocchia wird seine
sensible und universalhistorische Wertschätzung der
Moderne in den Vordergrund gestellt^ Seitdem das
komplette archivarische Material zur denkmalpfle-
gerischen Tätigkeit von Thronfolger und Erzherzog
Franz Ferdinand zwischen 1909 und 1914 veröffent-
licht wurde/* wissen wir mehr über die Heimatschutz-
bewegung und deren Rolle in der Denkmalpflege
in Österreich, obwohl diese zwar nicht in Bezug
auf Dvořák doch schon früher bearbeitet wurdeü
Freilich ist man stolz darauf, dass der große Wiener
Kunsthistoriker tschechischer Abstammung (1874

wesentlich in seinem Œuvre einstufen; das Ziel der folgen-
den Abhandlung ist aber, die Rolle des Begriffs „Heimat"
in den denkmalpHegerischen Schriften Dvořáks umfassend
und umsichtig zu untersuchen. Hans H. Aurenhammer hat
auf die Wichtigkeit der Heimatschutzbewegung in Dvořáks
Œuvre schon bei der Behandlung der „Karlsplatzfrage"
hingewiesen. „DP ,DP P^ň? Rř2?Aii2222iř'
ÁA22/V i?A /Af — 2??P ř?22ř2* A/2? TA/2227 BřA?22222g
Ar PrA/KA/Ar 22222/ HA^/iiMř^ — ArAr
-AURENHAMMER, H. H.: (Hrsg.): Die letzte Renaissance
— Vortrag, gehalten am 22. Februar 1912 im Österreichischen
Museum für Kunst und Industrie, von Max Dvořák; (an-
schließend) AURENHAMMER, H. H.: Max Dvořák und die
moderne Architektur. Bemerkungen zum Vortrag ,Die letzte
Renaissance' (1912). In: lE/AřrJAvAAAr 50,
1997, S. 9-37, hier S. 30.
3 SCARROCCHIA 2009 (wie Anm. 1), S. 180 ff; AUREN-
HAMMER 1997 (wie Anm. 2), S. 35. Aurenhammer hebt
einerseits Dvořáks an sich positive Bewertung der Heimat-
schutzbewegung hervor, andererseits zitiert er ihn ausführ-
lich als Mahner wegen der Gefahren einer oberflächlichen
Heimatliebe: „EA?2iö ^22/g G2222 P22 2222 Ař ^24
22222/ 72PV BMi/řrPAPi^ Ar/zA^A PKAAAA ^22222 ZPP
AVw, A M2AA22Í 22A Rř^Mř lAmó 2?ř2/ř, /o/KAArKrV'
Und weiter: „... Ar 22221; Mtr 2222iřrť B^?Ar2?2?g, Mn 2222iřrř
PP/P/ ?1?7^/ A? ř272řf ř/ř2222/vipf2?2?ř2?í'2? Aí^řr iřMř22 Ař?A M'P72 Ar
22221, Mn Ar PAMArMA, Ař Přř2/2?AC2222A AA?' Mi N2A2222
Ar 22A22 MA2Y22/22JÁ2222A ArAlAA 22222/ 22221 rř2^řllř22 /Pii/, Mii
22222* M? Ar^roA?? KwiíAiyřg????^??
^Wiř22 12222/, ^22 A?2ř22 222 ř?lAr D'Ař Ml Tt/^řWřAř lAfi/A A/i, Ař
A^ř22?ř222ř PPA/ ř22?/)o2gř/?o/2ř22 wrA2? /?22ii." Ganz kurz hat sich
schon Herta Kuben mit diesen Fragen beschäftigt. — KUBEN,
H.: M2ZX Dw/PC M Di*22^2222?A^^^ ArMA^^EÍ/Ai R?^P.

— 1921) auch ein fast prophetischer Würdiger seiner
Gegenwartskunst gewesen ist, während die Verklam-
merung zwischen Denkmalpflege und Heimatschutz
wegen ihrer verhängnisvollen Weiterentwicklung bis
1945 lange Zeit unbearbeitet geblieben istß Alois
Riegl und Max Dvořák gelten bis heute als Grün-
dungsväter der modernen DenkmalpAege und auch
als besonders wichtige Vertreter der Wiener Schule
der Kunstgeschichte und während Riegl in zahlrei-
chen neuen Schriften wegen seiner kunstphilosophi-
schen Begründung des „modernen Denkmalkultus"
auf der ganzen Welt Anerkennung fand,' blieb eine
solche Würdigung für Max Dvořák weitgehend ausü
Seine diesbezüglichen Aktivitäten zwischen 1905 und
1921 wirkten jedoch auf die Zeitgenossen durch die
meisterhafte und fast plakative Emotionalität seiner
Sprache stärker, als die komplizierten Gedankengän-
ge seines „stillen" Vorgängers Riegl, die in der Praxis
[Dipl.-Arb.] Wien 1993, S. 59 ff.
^ BRUCKLER, Th.: Hr222A^t*Er2222^K2*A222722p Af DiM22?<A)/X?-
DP K2222.HYZ/G22 Ai ó'iArAAAA22 Kn7gi227vAA. Wien — Köln
- Weimar 2009.
3 BRÜCKLER, Th.: Zur Geschichte der österreichischen
Heimatschutzbewegung. In: OiA/ArAAA ZAiAr/pA?" K/z/V
22222/43,1989, Nr. 3-4, S. 145-156.
^ Die ersten objektiven Versuche, diesen Konnex historisch
klarzulegen, versuchten folgende Wissenschaftler: HUSE,
N. (Hrsg.): Dř22/G22?A%^ FP22AA TTxA 2222t 2/MAVM%A?A7?.
München 1984, S. 150-181; WOHLLEBEN, M.: ZG?2i2?r/A?*<?22
cAf 2W/22222p2Y22!? Z222*DPC?2iip22 22A7M2A27A??, ZPP 2222?/ PfMP/W
Ar Dř22/A2?2?AA^ ^ 4P JW22?2Ar2A?2A. Zürich 1989, S. 65-
68; HELLBRÜGGE, Ch. E: „AwtřrzAn???, ?2PA2*ři^22př2*ř22".
B<?A222*2272gi%^272A/ 22222/M2222?ř22p2222gip2*22Mi A2*Dř22p/2?27A4^^ ?/?? 20.
JP 222 Dř22/ir/?A222/. [Diss.] Bonn 1991, S. 105-134 („II. Die
Vermählung' von Denkmalpflege und Heimatschutz").
BACHER, E. (Hrsg.): PMAwV cAr MPP R?7gP
VZ777/A2 Dř22/é/2?22AAgc Wien - Köln — Weimar 1995, S.
255-259.
3 Eine Ausnahme ist SCARROCCHIA 2009 (wie Anm. 1)
(eine deutsche Ausgabe wird [hoffentlich] bald erscheinen).
Einen neuen Aufschwung in der Beurteilung Dvořáks auch
als Denkmalpfleger brachte H. H. Aurenhammer mit seinen
beiden Ardkeln - AURENHAMMER 1997 (wie Anm. 2), S.
29 ff; und AURENHAMMER, H. H.: Max Dvořák, Tinto-
retto und die Moderne. Kunstgeschichte „vom Standpunkt
unserer Kunstentwicklung" betrachtet. In: lUp22^rAAAü?A?"
K2222i(gřirAtM, 49,1996, S. 9-38.

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