der Denkmalpflege häuFg nicht verstanden wurden.
Die meisten Chronisten der modernen Denkmalpfle-
ge in der jüngsten Vergangenheit kannten - vor den
umfassenden Forschungen von Aurenhammer — in
erster Linie Dvořáks sehr populäres Werk KvMmwy
nicht aber seine zahlreichen ande-
ren Schriften zu diesem Thema und deshalb Feien
manche Beurteilungen etwas einseiüg aus/
Dvořáks Würdigung als Denkmalpfleger
zwischen 1921 und 1974
Josef Weingartner beschäftigte sich mit dem
Lebenswerk Dvořáks anlässlich einer Trauerrede am
6. März 1921 im Namen seiner Schülerschaft.*" Hier
lag das Hauptgewicht auf seinen Verdiensten m der
Disziplin Kunstgeschichte, die DenkmalpFege wurde
etwas stiefmütterlich behandelt: „... y% MrAD/ML
^/2F?7"<?7-yA/y A7 1U/yy<?%yAM/ MA/ V7 G<AFrA%-
y/Mi? %%F /?/// F^ Lffry^/) ytwF???? /n%/ ď/r ^F
Fbh&fi'f ^A iwpr^MAyAč'^ ... AfAfr^For/
F?7 EA/^/^ ... F&r F^^y^rAfA/FA^^ F^r Z<?%-
^;?F F<?r JyArfAAfyA^^
L.y Kr yAMř F%y Mw/ áw/ A/%^ BnAy/
yA^^rMgiFi? iw/MřtF A yFw/MA% ProMA^/? Ffř E^^Fi'y-
C^^yřfM/orř^hw/^r yo^nzg<?% Mw P<?M^ p^yA/?)A^-
L.y DwAk /y/^A F/y A yA%ř ^Mr/ApL^ Eřf^^y/^i? A%y
pAy^ RA'Agnz/ Mr óyArrAAfyAč'/?
HA M/v/DM A7 <?y, FA Mw Mw Mr
DF FL FhAr/K/y F^rD^F^yMMg^ D/A Weingartner
hob seine Ernsthaftigkeit, seine Ehrlichkeit und
seine absolute Unbestechlichkeit vor dem „FwAA?
HA/í?7g7w<M Fřf p^^^yyyF'A/^^ //^F Lcrww-
pLrLt/ G^?<?/2m%77" hervor. Bei dieser emotionellen
Formulierung schwingt schon ein wenig der Geist
der Heimatschutzbewegung mit. Ausdrücklich wurde
i Ernst Bacher betrachtet Dvořák im Gegensatz zu Riegl als
einen Schritt zurück: „ V MwrA vA MAřAT^r 2<?r
p<? ' — <A A Vt RAM FAn//^
w/F/?/— ^%u7vA ^pA^D^AA
BM Vt pro/iA ^^2 Bágr f A7^ Zow,
Aw DwAB Au APnwrtABáAní' ^/Ar/
%urprA Rj/gF B?A77Awg% gA^r AAt
2%rA AArwAArA Ař^/ogAAí' PorAA^ř^ áVrAA VA/ Ar
K7T^wť%Azř í?Ar VvAA Ar G^%AF." Vgl. BACHER 1995
(wie Anm. 7), S. 40.
WEINGARTNER, J.: BV
DzvAB. Wien 1921.
jedoch von Weingartner auf diesen Zusammenhang
nicht hingewiesen.
Karl Maria Swoboda hielt einen Vortrag zum
30. Todestag von Max Dvořák an der Universi-
tät Wien.** Er erklärte Dvořáks Hinwendung zur
Kunstgeschichte — der sich ursprünglich eher als
Dichter und Historiker empfand — mit der neuen
geisteswissenschaftlichen Richtung dieser Disziplin.
„Er y/A/, /w F<?w G/MA(W F&r y/A'/<?% 79. MAA//%F<?Ay,
A%<? EpÙ^<?^7)M W F<?/// ^ 3*^My/ yo pA'/L// Fv/g,
A% F/7 ř/g^^^ ZA/ ///'A/ FggrA/<AF<?r řf//w^/M'yw^y, F%y IAr-
z/r/A/ F?y EMyy/'^/y/^//y yA///F /y/P Diese grundsätzliche
Ablehnung des gründerzeitlichen Historismus war
eine der emotionellen (aber auch wissenschaftli-
chen) Grundlagen, auf denen Dvořák dann später,
nach 1905 seine denkmalphegerischen Aktivitäten
aufgebaut hatte.*** „D^ /y/ yA%<? TFAgkA/ Mf FvM<wF<?r
GAy/ F^rp^wA/? óyArrAA/yAč'// D<?/?kw^^Mgř, M7 7Fw
R/7gf FLfwFM/wy AALrAyy^ FVLA*" Sodann zählt
Swoboda seine diesbezüglichen Leistungen auf: die
Neuorganisadon des Staatsdenkmalamtes und dort
die Begründung des Kunsthistorischen Institutes,
seinen Einsatz nicht nur für die Erhaltung der Kunst-
werke, sondern auch des Wiener Stadtbildes, seine
Bemühungen um den österreichischen Kunstbesitz
nach dem Ersten Weltkrieg, seine publizistischen
Erfolge (KViMAw^y Fi'f D^kw^^MfO 1916), die Be-
gründung der Österreichischen Kunsttopographie
(1907) und die Herausgabe des Kunstgeschichtlichen
Jahrbuches im Denkmalamt, usw. Diese Aküvitäten
werden aber von Swoboda nicht aus der kunsthis-
torischen Philosophie sowie der denkmalphege-
rischen Theorie Dvořáks abgeleitet und in keinen
ursächlichen Zusammenhang gebracht, sondern
wie schon bei Weingartner als gwyF/gMM Aktivitäten
charakterisiert.
" SWOBODA, K. M.: Vortrag zum 30. Todestag von Max
Dvořák - gehalten an der Universität Wien [1951]. In: Ört<?r-
rAAAA ZArAEBA^ D<?V/7.?AAu 28,1974, Nr. 3,
S. 74-81 (Wiederabdruck).
' " Swoboda verweist schon damals auf ,,Die letzte Renaissance"
in diesem Zusammenhang. Vgl. dazu AURENHAMMER
1997 (wie Anm. 2).
13 SWOBODA 1951 (wie Anm. 11), S. 80.
70
Die meisten Chronisten der modernen Denkmalpfle-
ge in der jüngsten Vergangenheit kannten - vor den
umfassenden Forschungen von Aurenhammer — in
erster Linie Dvořáks sehr populäres Werk KvMmwy
nicht aber seine zahlreichen ande-
ren Schriften zu diesem Thema und deshalb Feien
manche Beurteilungen etwas einseiüg aus/
Dvořáks Würdigung als Denkmalpfleger
zwischen 1921 und 1974
Josef Weingartner beschäftigte sich mit dem
Lebenswerk Dvořáks anlässlich einer Trauerrede am
6. März 1921 im Namen seiner Schülerschaft.*" Hier
lag das Hauptgewicht auf seinen Verdiensten m der
Disziplin Kunstgeschichte, die DenkmalpFege wurde
etwas stiefmütterlich behandelt: „... y% MrAD/ML
^/2F?7"<?7-yA/y A7 1U/yy<?%yAM/ MA/ V7 G<AFrA%-
y/Mi? %%F /?/// F^ Lffry^/) ytwF???? /n%/ ď/r ^F
Fbh&fi'f ^A iwpr^MAyAč'^ ... AfAfr^For/
F?7 EA/^/^ ... F&r F^^y^rAfA/FA^^ F^r Z<?%-
^;?F F<?r JyArfAAfyA^^
L.y Kr yAMř F%y Mw/ áw/ A/%^ BnAy/
yA^^rMgiFi? iw/MřtF A yFw/MA% ProMA^/? Ffř E^^Fi'y-
C^^yřfM/orř^hw/^r yo^nzg<?% Mw P<?M^ p^yA/?)A^-
L.y DwAk /y/^A F/y A yA%ř ^Mr/ApL^ Eřf^^y/^i? A%y
pAy^ RA'Agnz/ Mr óyArrAAfyAč'/?
HA M/v/DM A7 <?y, FA Mw Mw Mr
DF FL FhAr/K/y F^rD^F^yMMg^ D/A Weingartner
hob seine Ernsthaftigkeit, seine Ehrlichkeit und
seine absolute Unbestechlichkeit vor dem „FwAA?
HA/í?7g7w<M Fřf p^^^yyyF'A/^^ //^F Lcrww-
pLrLt/ G^?<?/2m%77" hervor. Bei dieser emotionellen
Formulierung schwingt schon ein wenig der Geist
der Heimatschutzbewegung mit. Ausdrücklich wurde
i Ernst Bacher betrachtet Dvořák im Gegensatz zu Riegl als
einen Schritt zurück: „ V MwrA vA MAřAT^r 2<?r
p<? ' — <A A Vt RAM FAn//^
w/F/?/— ^%u7vA ^pA^D^AA
BM Vt pro/iA ^^2 Bágr f A7^ Zow,
Aw DwAB Au APnwrtABáAní' ^/Ar/
%urprA Rj/gF B?A77Awg% gA^r AAt
2%rA AArwAArA Ař^/ogAAí' PorAA^ř^ áVrAA VA/ Ar
K7T^wť%Azř í?Ar VvAA Ar G^%AF." Vgl. BACHER 1995
(wie Anm. 7), S. 40.
WEINGARTNER, J.: BV
DzvAB. Wien 1921.
jedoch von Weingartner auf diesen Zusammenhang
nicht hingewiesen.
Karl Maria Swoboda hielt einen Vortrag zum
30. Todestag von Max Dvořák an der Universi-
tät Wien.** Er erklärte Dvořáks Hinwendung zur
Kunstgeschichte — der sich ursprünglich eher als
Dichter und Historiker empfand — mit der neuen
geisteswissenschaftlichen Richtung dieser Disziplin.
„Er y/A/, /w F<?w G/MA(W F&r y/A'/<?% 79. MAA//%F<?Ay,
A%<? EpÙ^<?^7)M W F<?/// ^ 3*^My/ yo pA'/L// Fv/g,
A% F/7 ř/g^^^ ZA/ ///'A/ FggrA/<AF<?r řf//w^/M'yw^y, F%y IAr-
z/r/A/ F?y EMyy/'^/y/^//y yA///F /y/P Diese grundsätzliche
Ablehnung des gründerzeitlichen Historismus war
eine der emotionellen (aber auch wissenschaftli-
chen) Grundlagen, auf denen Dvořák dann später,
nach 1905 seine denkmalphegerischen Aktivitäten
aufgebaut hatte.*** „D^ /y/ yA%<? TFAgkA/ Mf FvM<wF<?r
GAy/ F^rp^wA/? óyArrAA/yAč'// D<?/?kw^^Mgř, M7 7Fw
R/7gf FLfwFM/wy AALrAyy^ FVLA*" Sodann zählt
Swoboda seine diesbezüglichen Leistungen auf: die
Neuorganisadon des Staatsdenkmalamtes und dort
die Begründung des Kunsthistorischen Institutes,
seinen Einsatz nicht nur für die Erhaltung der Kunst-
werke, sondern auch des Wiener Stadtbildes, seine
Bemühungen um den österreichischen Kunstbesitz
nach dem Ersten Weltkrieg, seine publizistischen
Erfolge (KViMAw^y Fi'f D^kw^^MfO 1916), die Be-
gründung der Österreichischen Kunsttopographie
(1907) und die Herausgabe des Kunstgeschichtlichen
Jahrbuches im Denkmalamt, usw. Diese Aküvitäten
werden aber von Swoboda nicht aus der kunsthis-
torischen Philosophie sowie der denkmalphege-
rischen Theorie Dvořáks abgeleitet und in keinen
ursächlichen Zusammenhang gebracht, sondern
wie schon bei Weingartner als gwyF/gMM Aktivitäten
charakterisiert.
" SWOBODA, K. M.: Vortrag zum 30. Todestag von Max
Dvořák - gehalten an der Universität Wien [1951]. In: Ört<?r-
rAAAA ZArAEBA^ D<?V/7.?AAu 28,1974, Nr. 3,
S. 74-81 (Wiederabdruck).
' " Swoboda verweist schon damals auf ,,Die letzte Renaissance"
in diesem Zusammenhang. Vgl. dazu AURENHAMMER
1997 (wie Anm. 2).
13 SWOBODA 1951 (wie Anm. 11), S. 80.
70