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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Die Herren von Staufen im Breisgau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0061
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Einfluß auf seine Lebensweise geblieben zu seyn, denn er verschleuderte
das staufische Vermögen, gerieth in dringende Geldnoth und endigte
als ein berüchtigter Schuldenmacher. Nach seinem Tode zog das Erz-
haus die Herrschaft Staufen als erledigtes Lehen ein.
Diesen schmählichen Ausgang nahm das edle Geschlecht von
Staufen, nachdem es volle fünfhundert Jahre bestanden hatte (^).
Seine Söhne wirkten als Vögte und Amtmänner, oder folgten der
Fahne ihrer Lehensherren, oder traten in geistliche Orden; seine Töch-
ter wurden gesucht von den Ersten des Landes, oder nahmen den
Schleier. Im Ganzen war es durch die Gunst des Erzhauses uud
durch vornehme Verwandtschaften sehr einflußreich und sein Name sehr
verbreitet. Denn wo unter dem vorländischen Adel glänzten die drei
Kelche (^) nicht, und wo auf einer Ahnenprobe der breisgauischen
Familien fehlten sie? Nun ist von alle Dem nichts mehr vorhanden,
als einige hundert ihrer Urkunden, als die Trümmer ihrer Burgen und
im Münster zu Sankt Trutbert die Gruft mit ihren Gebeinen
Dort ruhen sie friedlich im Schutze derselben Mauern, denen sie so
oftmals die Zerstörung gedroht.

(21) Wahrscheinlich ist Ritter Adelbert, ein Bruder Kunos von Blankenberg,
der Stammherr des stausischcn Geschlechts. Denn im Rotnlus sanpetrinus
heißt es an einer Stelle: „Onono cts Ltanksnüero er kratsr ssus
und an einer andern: „Mies ^ctalbertcis cts 8kor//err et Iratsr ePcs 6vono
cts LrcrnL'ettSero." Diese Brüver lebten unter Herzog B e r t l) o l d m, als
Wohlthäter der neugestifteten Abtei St. Peter. Die Familie von Blan-
kenberg (deren Stammsitz mir unbekannt ist) erlosch wahrscheinlich mit
Kunos Großenkel E g i l o l f, welcher ein Neffe Herrn Kunos von Fal-
keustein gewesen. S. Leicht len, rotut. san-pstr. nnm. 12, 21, 39,40,41,
83, 101, 126, 135 und 136.
(22) Bekanntlich führte die Familie von Staufen drei goldene Kelche im
rothen Wappenschild. Da aus dem altdeutschen Stans (Becher, Kanne) im
Verlauf der Zeit sehr leicht ein Pokal oder Kelch entstehen konnte, so ist wahr-
scheinlich, daß es ursprünglich drei Stanfe gewesen, wobei man unwill-
kürlich auf deu Gedanken verfällt, daß dieselben die drei Schlösser Staufen,
Regelsburg nnd Scharfenstein bedeuten mochten, welche sämmtlich
auf kegelförmigen Anhöhen erbaut waren.
(23) „In ecetesia monasterii 8. sinistro comissus paristi lapis 8/crrt/ett-
sittm insiAnia reksrt, sssinttnram ctsnotat aiitiquissiinas kamitias
cerlns tocus, nes atilzi tnoile quam postremis annis rsconcti voluere."
8nev. ecelss. 792.
 
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