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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Daniel Schöpflin. Eine biographische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0068
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unternahm Schöpftin von Zeit zn Zeit kleine Wanderungen in die
benachbarten Länder, wo er überall für seine geschichtlichen und alter-
thümlichen Zwecke emsig sammelte; denn es galt jetzt ein neues wich-
tiges Unternehmen. Der Markgraf von Baden-Durlach, welcher
den berühmten Geschichtsforscher schon früher persönlich kennen gelernt,
übertrug ihm die Bearbeitung einer Geschichte seines Hauses. Schöpf-
lin unternahm diese Arbeit ans Verehrung gegen den edlen Fürsten,
in dessen Lande er das Licht der Welt erblickt hatte, mit besonderer
Liebe, und vollendete sie im Jahr siebzehnhundert sechs und sechzig (§).
Die illustrnta und die Hi8torin 2niiiioo-backon8i8 riefen
bei Karl Theodor den Wunsch hervor, die pfälzische Geschichte auf
eine ähnliche Weise bearbeitet zu sehen, und Schöpflin beredete den
Kurfürsten zur Gründung einer eigenen Akademie zu Mannheim, deren
vorzüglichster Zweck seyn solle, das herrliche Land der Rheinpfalz in
physischer und historischer Beziehung wissenschaftlich zn untersuchen und
zn beleuchten. Diese Akademie trat im Jahre siebzehnhundert drei und
sechzig in's Leben, und Schöpflin als pia6868 llonoirriiu8 hielt die
Einweihungsrede; er arbeitete auch fortan fleißig an den „Akten der
Akademie", welche von Zeit zu Zeit im Drucke erschienen (D-
Vorzüglich aber beschäftigten ihn jetzt die ^l8atin ckiplomatioa und
die 8aiptoio8 reium nl8nti6nium. als Forsetzung der -4ck8atia illu8ti-ata.
Mit unverdrossenem Fleiße schrieb der noch immer rüstige Greis eigen-
händig die Originalurkunden ab, und schon sah er den ersten Theil
zum Drucke fertig vor sich liegen, als der Tod ihn plötzlich aus dem
Leben riefst). Schöpflin wurde von einem Katharrfieber ergriffen und
auf das Krankenlager geworfen, wo er am siebten August tausend sieben-
hundert ein und siebzig, im fünf und siebzigsten Lebensalter, sanft
entschlummerte.
Sein häusliches Leben und seinen Privatcharakter schildert Ring
mit folgenden Lobworten: „Da Schöpflin unverheirathet lebt, so

(6) LM'ürAa-SttckettL/8. ?onn IV. Ooclex (Uplow. ?omi III, Oarol8r.
1763 — 66."
(7) „Xcla ktcaNemias I'omi XI, MnniNi. 1766 — 94." Die
darin erschienenen schöpflinischen Arbeiten sind vorzüglich: cko ara votivn»
cte c<r68nreo ZnAtMermL-rse palatio, 8Up6r monumenluin 86-
pnler-rl«; repertmn, und ViiMicino
(8) Den Druck des ?om. I ver XI8-U. ctipl. und die Herausgabe des 'I'om. II, wie
der 8ceii>«,or68 besorgte nun Lamey mit Schöpft in's Schülern Koch und
Oberlin.
 
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