79
Ein Spaziergang
durch's
Markgrafenland.
Eö folgt hier die Beschreibung eines jener Ausflüge, welche ich
während meiner Studienzeit zu Freiburg in die nähere und fernere
Umgegend der freundlichen Musenstadt mit so vielem Vergnügen und
zu so mannigfacher Belehrung gemacht habe. Es wird aber ersprieß-
lich seyn, diese Beschreibung mit einigen Worten über die Bedeutung
des Namens „Markgrafenland" einzuleiten. Denn schwerlich kennt
Jemand, welcher sich mit solchen vaterländischen Studien nicht beson-
ders beschäftigt, dieselbe genau in ihrer historischen und geographischen
Beziehung; und die Berichtigung" des im Gebrauche unklaren und
schwankenden Sinnes gäng und geber Bezeichnungen hat immer etwas
Verdienstliches.
Das heutige Markgrafenland ist ein Theil des Breisgaues,
welcher sich zur Zeit der alten Gauverfassung in Gestalt eines läng-
lichten Vierecks von Säckingen und Basel hinab erstreckte bis über
Kenzingen und Elzach. Seine Süd- und Westgränze war also vom
Rheine bedingt; seine östliche aber bildete zur einen Hälfte der vom
Feldberge bis zur obern Murg auslaufende Gebirgskamm, zur andern
die Wasserscheide des Schwarzwaldes bis zum Kinzigthal; und die
nördliche endlich der von dort bis zur Bleich hervorreichende Berg-
rücken. In dieser Ausdehnung gehörte der Breisgau zu den großen
Gauen, und was bei denselben gewöhnlich der Fall war, begegnete
auch ihm — er wurde in zwei Grafschaften, eine obere und untere,
abgetheilt. Die Markscheide zwischen beiden ergab sich auf eine natür-
liche Weise durch den hohen Gebirgszug vom Stocke des Feldberges
Ein Spaziergang
durch's
Markgrafenland.
Eö folgt hier die Beschreibung eines jener Ausflüge, welche ich
während meiner Studienzeit zu Freiburg in die nähere und fernere
Umgegend der freundlichen Musenstadt mit so vielem Vergnügen und
zu so mannigfacher Belehrung gemacht habe. Es wird aber ersprieß-
lich seyn, diese Beschreibung mit einigen Worten über die Bedeutung
des Namens „Markgrafenland" einzuleiten. Denn schwerlich kennt
Jemand, welcher sich mit solchen vaterländischen Studien nicht beson-
ders beschäftigt, dieselbe genau in ihrer historischen und geographischen
Beziehung; und die Berichtigung" des im Gebrauche unklaren und
schwankenden Sinnes gäng und geber Bezeichnungen hat immer etwas
Verdienstliches.
Das heutige Markgrafenland ist ein Theil des Breisgaues,
welcher sich zur Zeit der alten Gauverfassung in Gestalt eines läng-
lichten Vierecks von Säckingen und Basel hinab erstreckte bis über
Kenzingen und Elzach. Seine Süd- und Westgränze war also vom
Rheine bedingt; seine östliche aber bildete zur einen Hälfte der vom
Feldberge bis zur obern Murg auslaufende Gebirgskamm, zur andern
die Wasserscheide des Schwarzwaldes bis zum Kinzigthal; und die
nördliche endlich der von dort bis zur Bleich hervorreichende Berg-
rücken. In dieser Ausdehnung gehörte der Breisgau zu den großen
Gauen, und was bei denselben gewöhnlich der Fall war, begegnete
auch ihm — er wurde in zwei Grafschaften, eine obere und untere,
abgetheilt. Die Markscheide zwischen beiden ergab sich auf eine natür-
liche Weise durch den hohen Gebirgszug vom Stocke des Feldberges