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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Das Edelgeschlecht von Reinach
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0164
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U9

Lohne bewiesener Treue und Tapferkeit. So erhielt eine der lenzburgi-
schen Dienstmannsfamilien ein Lehen bei dem Hofe Re in ach, und
endlich erwarb sich Werner durch die nützlichen Dienste, die er seinem
Grafen bei der Rüstung einer Fehde mit dem Hause Habsburg geleistet
hatte, die Vergünstigung, oberhalb Reinach ein eigenes Säßhaus
erbauen zu dürfen (H.
Diese Erbauung fällt in das Jahr tausend und vierzig; aber erst
anderthalb hundert Jahre später, als der niedere Adel die Sitte des
hohen nachahmte, und sich die Namen seiner Wohnsitze beilegte, erschei-
nen urkundlich die Herren von Rein ach.
Im Jahre tausend sechs und dreißig hatte Graf Ulrich von
Lenzburg die Verordnung getroffen, daß die münsterische Kastenvogtei
nach seinem Tode zuerst an seinen geistlichen Sohn Heinrich, alsdann
aber an-seinen Neffen Arnold übergehen solle. Bei dieser Gelegenheit
wurden die Güter des Stiftes und des Kastenvogts namentlich bestimmt,
und zu den letztern gehörte der Hof zu Reinach (^), welcher aber,
als mit jenem Heinrich die eine Linie von Lenzburg erlosch, ebenfalls
an das Stift gedieh und allmählig zu einem Dorfe heranwuchs.
Wie es nun unter dem niedern Adel allgemeine Sitte ward, sich
zu Vasallen der Gotteshäuser zu machen, so bewarben sich auch die
Herren von Reinach um geistliche Lehengüter, erhielten unter andern
solche in dem gleichnamigen Dorfe (H, und erscheinen sofort zugleich
als Dienstmänner von Lenzbnrg und als Vasallen von Beronmünster.
Zur Zeit der hohenstausischen Kaiser also, unter dem Hanse Lenz-
burg, im Thale der Weine, bei dem uralten Stifte Beronmünster, ent-
stunden die Edlen von Reinach, deren Ahnenreihe die Familienpapiere
bis zu dem Erbauer des Stammschlosses hinaufführen. Wir lassen die
Namen der ersten Generationen aber dahingestellt seyn(H, und beginnen

(5) Vergl. Mülinen IV, 87.
(6) U r k. bei Neu gart, ooä. ^lom. H, 25. Die betreffende Stelle darin
heißt: »Oomiui actvoeati sint Iras cnrtes, ict 68t Zkr/uac/i,' Le^nrvkgls et
klnnrnvilare ete. Oe bis rMvooatus vivat.«
(7) Dies beweist eine Urk. von 1255, welche auführt: -Mansmn I äominornm
Ne Uinacke in vE» Uinaek.»
(8) Nach dem (für die älteste Zeit von Pater Buzelin fabrizirten) Fami-
lie n st a m m b a u m wäre Werner-, der Erbauer von Reinach, ein Sohn
H e sso's V, der um's Jahr 1086 gelebt haben soll. Von diesem in gerader
Linie aufwärts folgen alsdann Arnold III, Hugo und Arnold I, wel-
cher ein Sohn Gutmeyers von Reinach und Brunhilds von Schwertschwend
 
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