Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

DOI Heft:
Das Edelgeschlecht von Reinach
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0168
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
153

eine desto zahlreichere Nachkommenschaft, fünf Söhne nämlich, Johann,
Jakob, Hesso, Ulrich und Kuno. Von diesen erzeugte der Erstgeborne
mit Uta von Neideck den Hans, welcher Probst zu Münster wurde,
und den Berthold, dessen Ehefrau Cacilia von Reußeck war, der aber
ohne männliche Leibeserben verstarb. Ulrich und Kuno heiratheten
Petronella und Adelheid, die Töchter Herrn Burkhard's, und Schwestern
Herrn Johannes von Weinen ("). Kuno gewann drei und Ulrich,
genannt der Alte, vier Söhne, von denen Johann sich in Berthold
fortpflanzte, einem besondern Wohlthäter des Gotteshauses zu Frauen-
thal, wo seine Schwester Adelheid Abtissin war ("). Die ganze Nach-
kommenschaft aber erlosch noch während des vierzehnten Jahrhunderts,
und Jakob blieb der einzige Fortpflanzer des reinachischen Geschlechtes,
da sein vierter Bruder Hesso in den Deutschorden getreten war.
Aber nicht allein fortgepflanzt hat dieser Herr seine Familie, sondern
sie auch an Gütern bereichert. Er erwarb nämlich durch die Hand seiner
Gemahlin Kleopha von Hallweil das Schloß AuensteinGH, welches
ein habsburgisches Lehen war, und wurde schon Hierwegen Lehensmann
von Habsburg, und bald darauf aber vollends, da mit dem Tode
Graf Hartmann des Jüngern im Jahre zwölfhundcrt vier und sechzig
die kiburgische Erbschaft an dessen Schwager, den berühmten Grafen
Rudolf von Habsburg, überging, dessen besonderer Gunst sich Jakob
erfreut haben soll. Er hinterließ drei Söhne, Arnold, Heinrich und
einen Gleichnamigen, welcher Probst zu Beronmünster ward. Hein-
rich empfing für die in dem Kriege zwischen Friedrich von Oestreich
und Ludwig dem Baier geleisteten Kriegsdienste von Herzog Albrecht
das Lehen der Burg Fulnach G°), welches die Familie später durch

illn8tr. II, 691) sind diese Gebrüder die ersten, welche mit dem Namen Reinach
Vorkommen.
(13) Nrk. vom Jahr 1302 (bei Ncug. II, 360), worin sich die Familien von
Weinen und Reinach mit dem Gotteshaus Beronmünsier über einige
Streitigkeiten vergleichen. Tas letztere sagt hierbei: „Wir entzigeu vns auch
aller Ansprach an die Burg von Nyna ch, der ober», die von vnserem Gotts-
haus erbe ist."
(14) Da Bertholds Vater I o h a n n sehr frühe verstarb, so ging dessen Gemahlin
mit ihren Töchtern in das Kloster nach Frauenthal, bei welcher Gelegen-
heit Berthold über ihr Vermögen (Morgengabe) eine U r k. ausstellte; sie
ist vom Jahr 1308, bei N e u g. II, 367.
(15) Auenstein lag bei dem gleichnamigen Dorfe, zwischen Bruck und Aarau,
der Wildeck gegenüber.
(16) Etwa Vilnach, ohnweit Bruck, gegenüber der Habsburg?
 
Annotationen