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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Das Edelgeschlecht von Reinach
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0169
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Kauf zu freiem Eigenthum 'erhob; er starb ohne Nachkommenschaft,
während Arnold mit seiner Gemahlin Johanna von Hünenberg
vier Söhne erzeugte, Konrad, Hesso, Heinrich und Arnold. Der letztere
vermählte sich mit einer Tochter von Homburg, aus welcher Verbin-
dung Herr Berthold stammt und Herr Peter, dessen Gattin eine von
Grünenberg war. Hesso und Heinrich wurden geistlich; den Stamm
aber setzte Konrad mit Frau Adelheid von Bernau (^) fort; er hatte
zwar studirt, wählte jedoch das Schwert zur Beschäftigung, und spielte
eine Rolle in den Kriegen des Hauses Oestreich wider die Eidgenossen.
Seine Söhne waren Matthias, welcher unverheirathet starb, und
Ulrich, welcher Maria von Liel zur Ehefrau hatte, und mit ihr den
Heinrich, Hartmann, Marqnard und Johann erzeugte, von denen der
erstere die Stammlinie fortführte, während der letztere durch Verona
von Heid eck einen Nebenzweig stiftete, indem sein Sohn Rudolf ans
Adelheid von Wolhausen den Werner und Hans Rudolf (") hinter-
ließ, mit welch' letzterm aber diese Linie wieder erlosch, da ihm seine
Gemahlin Elisabetha von Mörsburg nur eine Tochter gebar, und
fein Bruder geistlich geworden war.
Heinrich nun hatte sich mit Anna von Schwarzenhorn ver-
bunden, und erhielt einen Sohn, d'em er seinen Namen gab. Dieser
Heinrich, genannt der Junge, zeichnete sich in dem Berner Kriege
rühmlich aus; er war mit Maria Generosa von Bürgel.n vermählt,
und hinterließ fünf hoffnungsvolle Söhne, Heinrich, Ulrich, Friedrich,
Günther und Hamann, von denen aber nur der jüngste, wie durch
ein Wunder, die reinachische Familie erhalten hat.
Alles Unglück, welches das Haus Habsburg in seinen Stamm-
landen erlitt, alles Unheil, was den vaterländischen Adel während der
langen und verderblichen Schweizerkriege traf, stammt von König Al-
brecht dem Ersten. Denn dieser herrschsüchtige Fürst legte durch seine
Verletzung der altschweizerischen Freiheit den Zunder zu jenen Kriegen,
worin der Adel, obwohl derselbe den gleichen Haß erfuhr, solange er
nicht im Staube vor dem stolzen Herrscher lag, verschwenderisch Gut
und Blut hingeopfert hat. Viele Familien sind durch die Schweizer-
kriege verarmt, und mehr als eine ist völlig zu Grunde gegangen.
König Albrecht hatte sich gerüstet, um die Waldstätten wegen

(17) Bernau war ein Schloß am linken Nheinufer, gegenüber von Waldshnt.
(18) Vergl. unten S. 159.
 
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