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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Bischof Diethelm von Krenkingen und seine Familie
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0195
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18Ü

Diethelms eine neue Bahn eröffnet, und sicherlich entsprang die Be-
reitwilligkeit, womit Philipp einen Kreuzzug gelobte, und sich zu Allem
bequemte, was das Friedenswerk erfordern würde, großenteils ans
seinen Rathschlägen und Bemühungen. Der Pabst aber sähe in dem
hohenstaufischen Könige einen zu gefährlichen Ntbenbuhler seiner eignen
Herrscherplane, als daß er den fügsamem Welfen nicht hätte vorziehen
sollen, und genehmigte die Anerbietungen Philipps nicht, wie sehr
dieselben auch geeignet waren, alles fernere Mißtrauen aufzuheben.
Der Kampf wurde also sehr ungleich, und Philipp mußte alle
moralische und physische Macht aufbieten, um sich gegen König Otto
zu behaupten. In dieser schwierigen Lage ffrud er an Bischof Diet-
helm wie bisher den getreuesten, standhaftesten Freund und Rathgeber.
Es begleitete derselbe den König auf all' seinen Zügen nnd theilte
alle Kriegsgefahren mit ihm (-H. Ja, selbst jene wichtige Versöhnung
Philipps mit dem Erzbischöfe von Köln, welcher ihn am sieben und
zwanzigsten Jänner tausend zweihundert und fünf in Achen feierlich
zum Könige der Deutschen krönte — war ein Erfolg der Thätigkeit
und Klugheit des Bischofs (^).
Nach der Krönungsfeierlichkeit kehrte Diethelm in die Heimath
zurück. Es mochte sich daselbst während seiner langen Abwesenheit gar
Manches verschlimmert haben, und dieses ihn zu der Synode veran-
lassen, welche er im April des genannten Jahres veranstaltete (").
Man kennt ihre Verhandlungen nicht mehr, ansser der Beilegung eines
einzelnen Streitfalles zwischen dem Abte von Schussenried und dem
Herren von Wartenberg. Fiw sein Hochstift und seine Abtei sorgte
Diethelm so gut, als seine Reichsgeschäfte nur erlaubten. Z'u Reichenau
wurde unter ihm der neue Münsterbau begonnen (^), und das Kloster-
gut durch fromme Schenkungen vermehrt Der Domkirche zu
Konstanz aber erwarb der Bischof mancherlei Besitzungen und Vor-
theile. Zuerst beschenkte er sie selbst mit einem Weingarten im Banne

(21) He/rervZ, ori^. A-imN. m, mim. 148, 50, 51 und 286.
(22) »Uostüaee (nach Philipps thüringischem Zuge) eolonien86in arelnepiscoinim
trevireimem, spirensem et episcopns apuN ^nclernaenm
«ibi recongiliadat.« coloniens. bei Freher, 438.
(23) LÄ'nr'A, spieile^. eeolesiast. Hl, 547.
(24) Komma Nivitis .-VnAiae eoepta est aeNiüoarl anno 1172, abbale
Narone cle LrenüinLen." annal. II, 458.
(25) Vergll rsK. baä. 155.
 
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