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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Einiges über die Urgeschichte von Pforzheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0203
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188

ganze Kreis von Gauen zwischen dem Neckar, dem Hagenauer Forst
uud Hundsrücken zur Grafschaft des Walcho, eines Gliedes vom
salisch - fränkischen Hause, dessen Abkömmling der Großvater Kaiser
Konrad des Zweiten war, jener wormsische Herzog Otto, welcher zu
Ende des genannten Jahrhunderts dieselbe Anzahl von Gauen in
seiner Hand vereinigte. Nach ihm erscheint ein Wolfram um die
Mitte des folgenden Jahrhunderts, und mit dem Beginne des zwölf-
ten Bruno als Graf im Pfinz-, Kraich-, Elsenz- und Enzgau(^).
Hieraus nun ersehen wir, daß der Enzgau kein eigenes, auf ihn
zunächst beschränktes Grafengeschlecht hatte, aus welchem sich eine
Dynastie dieses Bezirkes hätte heranbilden können, wie es im Uf- und
Pfinzgau der Fall wurde, nachdem dieselben als „Grafschaft Vorch-
heim" durch Kaiser Heinrich den Vierten an das Domstift Speier
und von diesem an die Ahnen der Eberstein er gelangt waren. Es
ist daher um so wahrscheinlicher, daß ein großer Theil des enzgaui-
schen Besitzthums sich in den Händen benachbarter Grafen und Dy-
nasten befand, wie denn eben das Geschlecht von Eberstein die
theilweise Herrschaft über den Marktflecken Pforzheim besaß.
Es war dieses Geschlecht zur Zeit des Ueberganges vom eilften
in das zwölfte Jahrhundert reich begütert, sowohl im Uf- und Pfinz-
gau,. als in der benachbarten Ortenau, und seine zahlreichen Glieder
benannten sich von den Schlössern und Wohnorten Forchheim, Stau-
fenberg, Hohenberg und Eberstein, welche Namen aber schon frühe bis
auf den letztern wieder abgingen. So lebten damals auf diesen ver-
schiedenen Sitzen die vier Brüder Berchthold, Burghard, Anselm
und Albrecht. Der erstere vermachte dem Kloster Hirschau den achten
Theil des Fleckens Pforzheim mit Ausnahme des Marktes (°). Zwei
andere Achtel, welche das Erbtheil der beiden jüngsten Brüder waren,
erkaufte hierauf das Kloster von ihrem Sohn und Neffen H ermann (H,
eben Demjenigen, welcher die Grafschaft Forchheim zur Verwaltung

(5) ^IcM I, 237 und 289 ; III, 256, 277 und 418; IV, 127 und 130.
(6) „Le-k/ro/M.;, fraler comilm cis Stonffenber^ (nach mehreren an-
deren Schenkungen) in octavam parlem viNe excepto mercato
dedit.« 6od. in der Bibliothek des Stuttgarter literarischen Ver¬
eins I, 33.
(7) „Insnper Imbemns ibidem quartam partem ville, epi« bereditario fnre cesmt
in pari em krMrnm e)ns (Graf Bertholds) et quam nos
caemimus a Z/ermernno, chusdem Anselmi Mio.« Das elbst.
 
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