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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Sankt Georgen aus dem Schwarzwalde
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0235
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schiedensten Widerstand erfuhr — da wurde das stattliche, berühmte,
reiche Gotteshaus mit Gewalt eingenommen, beraubt, verwüstet uud
endlich von Grund aus niedergebrannt; da erfuhren der Abt und die
Brüder, nachdem sie die Schmeicheleien und Versprechungen, wie die
Drohungen und Unbilden des frechen Kirchenräubers standhaft zurück-
gewiesen, das schmähliche Schicksal, sich aufs Unwürdigste mißhandelt,
gestoßen, geschlagen und bei strenger Kälte baarfüßig und baarhäuptig
in's Eril gesagt zu sehen."
„Und obgleich nnn dem Herzog und seinen Nachfolgern durch
wiederholte kaiserliche Mandate ^und Kammergerichtsurtheile die Resti-
tution des Klosters geboten, und dieselbe von den dreimal vertriebenen
Sankt Georgiern zum dritten Male erlangt worden, so geschah es
dennoch, daß im weftphälischen Friedensschlüsse, wobei Abt Georg,
durch die Kriegsübel und den langen Prozeß völlig verarmt, aus Geld-
mangel leider nicht erscheinen konnte, die wirtembergisehen Machi-
nationen das Kloster für bleibend in die Hände der Ketzer lieferten (H.
Nach diesem harten, gegen alle Erwartung erfolgten Schlage sammelte
der Abt seine weithin zerstreuten Brüder, welche die Noth und der
Kummer nicht schon in's Grab gebeugt hatte, allmählig wieder um
sich und zog mit ihnen unter dem gnädigen Schutze des Hauses Oester-
reich nach Villingen, wo sie in einer Privatwohnung so lange bei-
sammen lebten, bis es dem Abte gelungen war, ein kleines Kloster-
gebäude mit einer Kirche aufzuführen."
„In diesem bescheidenen Gotteshause haben unsere Vorfahren und
wir nun seil vielen Jahren dem Herrn gedient zum Ruhme des
Ordens und zum Wohle der Stadt, namentlich durch die Eröffnung
einer Schule für die Humaniora, für Philosophie und Theologie. Und
weil der Segen des Himmels auf unserer Arbeit ruhte, so glaubte
sich der jüngst verstorbene Abt Georg in den Stand gesetzt, mit Hilfe
und Beisteuer des Magistrates und anderer Freunde und Gönner ein
(7) »In paeilicalione ^VesIplnUica, reipnblicas calbolico-ebristianrre pernicibsis-
sinnr rre monk>8terii8 potissimuin tÄlkUg cum abl)Ä8 lileorAi»«, bellis^ tritnilis,
inorbis sc sninptnosissimo processn ^uriäieo ultra octua»inta annos clurante,
e.xluru8tu8, ob ltel'ectuin peenniae coinp.orere non posset, zier cluei« ^Vir-
tenber»iae occultas ac l'rainlulentns inacliinaliones, praeter oinnium spein
aceiclit, tlrresr«/« nrMislrr« --ronrrzsi« «c
nobile boc asceteriüin in inanus Iiaereticorum nlliino vel traäituin
per illos vel traUi permissum knerit."
 
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