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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Der Sänger Braunwart von Augheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0248
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233

und übrigen Zubehörten dem reichen und angesehenen Hause Lenz-
burg und wurde von demselben an das Gotteshaus Beronmünster ver-
gabt ('); so hatte das Domstift Konstanz ein Hofgut in dem
Dorfe (Z); so besaßen dort der Johanniterorden G), das Kloster
Thennenbach (^), der Graf von Frohburg (°) und der Freiherr
von Usenberg (I mehrere Eigen- und Lehengüter, Zinse, Gilten und

(2) Wenn Graf Ulrich van Lenzburg, nach einer Urkunde van 1036, für den
Unterhalt des beronmünster'schen Schirmvogts nebst Anderem das „dimi-
äinin eceiemse in Ozzc/rez'zz enm vinoto" bestimmte, wie nach dem alten
Klosternekrolog das Gotteshaus „praeäiis OuA/rer'm, Ma^aton et Stanken,
Manzo in iUen^okon et pr»eäÜ8 in Lern«" beschenkte (vergl. IVerzAzrz-t, coci.
^lem. II, 26), und Kaiser Friedrich I i. I. 1173 den Beronmünsterern
„ecelesirnn in Dzzc^eizr cuin äeeimis^ vinetis et appenäieiis" als eine Schen-
kung Graf Ulrichs bestätigte (vergl. Uez-zAott, coct. probat. I, 190), so er-
steht man hieraus wohl, daß das lenzburgische Eigenthum in Augheim
bedeutend war, und daß das Stift Beronmünster durch den Besitz der
Kirche mit Zehnten, Weingärten und andern Zubehörten daselbst den Vor-
rang vor den übrigen Theilhabern erlangen mußte, wenn auch der Ausdruck
des Nekrologs: »praedio OrzA/rer'zzz clilavit" nicht den Sinn enthält, als habe
Graf Ulrich das Kloster überdies noch mit dem Hofgut Augheim xa-r'
d. h. mit dem dortigen Fronhofe begäbet. In der ältesten kaiserl.
Bestätigung der beronmünster'schen Besitzungen von 1018 (bei Äüz-z-Avtt I, 119)
lautet die hieher gehörige Stelle: „In pa»o Lz-rsr'c/zAozee, in vi1Ii8 AluUniieiin
et OuA/zez'zzr, in comitatn LezMo^ckr coiniti8i-.
(3) Das bekannte Diplom Friedrichs I über die Gränzen des konstanzischcn
Sprengels (bei .^ezzAnzt II, 86) zählt zu den Besitzungen des Domstifts auch
„cnrtim in Lu»»inAen, cnrtim in IlrinAen et cnrtim in OzzcZrezm".
(L) Zins rodel des Neuenburger Johanuiterhauses aus dem dreizehnten Jahr-
hundert.
(5) Urbar des Klosters Thennenbach aus dem vierzehnten Jahrhundert.
(6) Eine Urkunde von 1208 (bei iVenzAnrr II, 125) enthält die Schlichtung
eines Streites zwischen dem Stift Beronmünster und dem Grafen von
Frobürg „8nper pntronstn eccle8i»6 Ozzc^er'zzz, qnae sit» e8t in epi8cop»tn
const»ntien8i, in p«Ao Lzz8zzzzAil. Beide Parteien sprachen das Patronat-
und Stiftungsrecht an (coin68 u IeAitimi8 ba6reclibU8 ici po886di886 »886-
reb»t), theilten dasselbe aber endlich, um es »It6rn»tim auszuüben. Da das
Haus Lenzburg damals schon erloschen war, so läßt? sich vermuthen, die
Froburger haben jenes Recht mit den Gütern zu Augheim, welche i. I.
1289 an das Stift gediehen (vergl. Müller, Schweiz. Gesch. I, 588), aus
der leuzburgischen Erbschaft erworbeu.
(7) Nach einer Urkunde von 1237 (bei iVezzAzzrt II, 170) behaupteten die Ritter
von Kienberg das Vogtrecht „8npcr boni8 6cel68i»6 Leronensns in 6c/zerzz"
von den Edlen von Usenberg zu Lehen empfangen zu haben; was sich übri-
gens als falsch heransstelite.
 
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