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Bruchsal, durch die Franzosen zerstört
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0301
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Bruchsal,
durch -ie Franzosen zerstört.
Die Festung Philippsburg, welche schon unter den schlimmsten
Auspizien gegründet worden, blieb auch während ihrer zweihundert-
jährigen Dauer eine stete Quelle des Unglückes für ihre Nachbarschaft,
ohne in der Hauptsache jemals dem deutschen Vaterland einen ersprieß-
lichen Dienst geleistet zu haben. Die nahe Schwesterstadt Bruchsal
namentlich mußte die Hiebe am schmerzlichsten empfinden, womit die
Kriegsgeißel von Philippsburg aus das umliegende Land zu peitschen
pflegte. Wir übergehen die traurigen Wechselfälle des Schwedenkrieges,
und schildern hier jene drei Brände von Bruchsal, welche die Phi-
lipps bürg ische Besatzung und das Korps des Generals Duras
dem großen Ludwig, neben jene zahllosen andern Ruhmessterne, in
seinen Heldenkranz gewunden (').
Unter den vielen Schänd- Und Schmachartikeln, womit der west-
phälische Friede den deutschen Namen befleckt hat, gehörte auch die
Ueberlassung der Festung Philippsburg an die Franzosen. Sie ist
ein großes Unglück zu nennen, denn schon nach einem kurzen Men-
schenalter sah man unbeschreibliches Elend über das benachbarte Land
daraus hervorgeheu. Es war im ersten französischen Krieg, wo sich
der große König für die Niederlagen seiner Feldherren in den Nieder-
landen, ans den Rath des Louvois, durch eine barbarische Verheerung
der Rheinpfalz zu rächen suchte. Bei diesem Heldenwerk hatte die
Philippsburger Besatzung eine vorzügliche Nolle zu spielen, und einen
(1) Bergt. Bad en ja I, 62 und II, 272.
Bruchsal,
durch -ie Franzosen zerstört.
Die Festung Philippsburg, welche schon unter den schlimmsten
Auspizien gegründet worden, blieb auch während ihrer zweihundert-
jährigen Dauer eine stete Quelle des Unglückes für ihre Nachbarschaft,
ohne in der Hauptsache jemals dem deutschen Vaterland einen ersprieß-
lichen Dienst geleistet zu haben. Die nahe Schwesterstadt Bruchsal
namentlich mußte die Hiebe am schmerzlichsten empfinden, womit die
Kriegsgeißel von Philippsburg aus das umliegende Land zu peitschen
pflegte. Wir übergehen die traurigen Wechselfälle des Schwedenkrieges,
und schildern hier jene drei Brände von Bruchsal, welche die Phi-
lipps bürg ische Besatzung und das Korps des Generals Duras
dem großen Ludwig, neben jene zahllosen andern Ruhmessterne, in
seinen Heldenkranz gewunden (').
Unter den vielen Schänd- Und Schmachartikeln, womit der west-
phälische Friede den deutschen Namen befleckt hat, gehörte auch die
Ueberlassung der Festung Philippsburg an die Franzosen. Sie ist
ein großes Unglück zu nennen, denn schon nach einem kurzen Men-
schenalter sah man unbeschreibliches Elend über das benachbarte Land
daraus hervorgeheu. Es war im ersten französischen Krieg, wo sich
der große König für die Niederlagen seiner Feldherren in den Nieder-
landen, ans den Rath des Louvois, durch eine barbarische Verheerung
der Rheinpfalz zu rächen suchte. Bei diesem Heldenwerk hatte die
Philippsburger Besatzung eine vorzügliche Nolle zu spielen, und einen
(1) Bergt. Bad en ja I, 62 und II, 272.